Mobilitätssenatorin treibt es auf die Spitze / Welche Rolle spielt der Abgeordnete Ralph Saxe?

31.03.2022 Aus Von ED-as_Blog-17

Jetz is aba ma genuch. Verzeihen Sie, liebe Leserinnen und Leser, angesichts der Fakten, Merkwürdigkeiten und am Ende, ja: des Skandals, bin ich versehentlich in den Slang abgerutscht. Auf Hessisch könnt isch auch sache: Es will mir net in Kopp enei, wie kann die Frau noch Senatorin sei?

Sie ahnen meine Nöte, oder? Diese Mobilitätssenatorin kann einen wirklich zum Wahnsinn treiben.

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Das Grüne Regierungsmitglied hat jüngst ihre „Mitarbeitenden“  aufgefordert, an der Fridays-for-future-Demo teilzunehmen. In Ihrer Mail an die Angestellten und Beamten des Ressorts schrieb sie: „Deshalb überlasse ich Ihnen die Entscheidung, an der Demonstration während der Dienstzeit von 10 bis 12 Uhr unter Sicherstellung der Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs mitzuwirken.“ (Quelle: Weser-Kurier, Bild). 

Im buten un binnen-Interview ging die Senatorin (möglicherweise trotz mehrmaliger Fragen) nicht auf die umstrittene Äußerung („während der Dienstzeit“) ein, sondern gab lieber zu Protokoll, Klima und Frieden seien doch Ziele, hinter denen sich alle versammeln könnten.

Ich will hier nicht den Besserwisser geben, aber zwei kurze Anmerkungen: 1. Die Beamten unter den demonstrierenden Behördenmenschen hätten dies schon aus Gründen des Beamtenrechts nicht tun dürfen. Beamte sind während der Dienstzeit strikt zur Neutralität verpflichtet. Deshalb demonstriert der gute Beamte eben auch in seiner Freizeit.

2. „Mitarbeitende“ ist im Deutschen das Partizip I des Verbes „mitarbeiten“. Auch die substantivierte Form des Partizip I drückt eine aktive Handlung aus. Beim Besuch der Demo haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Senatorin nachweislich nicht gearbeitet…

Sorry, liebe Leserinnen und Leser, dieser kurze Ausflug in die deutsche Sprache  musste jetzt mal sein. Ich sag bloß noch: “Studierende”… Also, vielleicht haben Sie ja recht: Der Herr Blogger ist eben doch ein mauliger Klugscheißer. Darum soll’s jetzt aber – bitte – nicht gehen.

Sondern um die Grüne Dame. Also, die ruft – aus meiner Sicht – widerrechtlich zur Demo-Teilnahme während der – übrigens von uns Steuerzahlern bezahlten  – Arbeitszeit auf. Ganz so, als sei der Staat bereits in ihren Besitz übergegangen. CDU und FDP haben endlich die Fährte aufgenommen. Nach meinem Rechtsempfinden tut der Staatsanwalt gut daran, (wie gestern Abend mitgeteilt)  Vorermittlungen aufzunehmen. Nach dem Motto: Ist das schon  „Veruntreuung“ von Steuergeldern, oder noch Politik?

Übrigens: Herr Bürgermeister Dr. Bovenschulte, darf in diesem Senat gegebenenfalls jeder Narrentanz aufgeführt werden?

Tschuldigung, ich schweife vom Kerbholz ab. Auf diesem hat diese Mobilitätssenatorin noch so manch anderes zu bieten.

Beglückungs-Momente auf der Martinistraße beispielsweise.

Achtung, bleiben Sie am Ball, selbst wenn Sie jetzt denken sollten: Och, das ist doch kalter Kaffee von anno Tobak. Falsch. Ich sage Ihnen hiermit voraus: Da könnten sich einige noch ganz fies die Finger dran verbrennen. Auch wenn Bremer bekanntlich über einen Langmut verfügen, der schier bis nach Meppen reicht.

Die Firma Sternkultur hat bekanntlich den Auftrag von der Mobilitätsbehörde erhalten, die Kinkerlitzchen auf der Martinistraße (Hochstände, Surf-Anlage, Malereien) zu veranstalten. Dieselbe Agentur führt gerade selbst die Umfrage zum “Erfolg” der Aktionen durch. Auch diese möglicherweise zielgerichtete Befragung reicht für viele Bremer offenbar nicht, besagte Senatorin zu verwünschen.

Der Wahnsinn dieser Stadt endet noch nicht.

Ich bitte alle Parteien, gerne auch die SPD, und vor allem die Oppositionellen von CDU und FDP, herauszufinden, wie und warum Sternkultur den Auftrag für das Bespielen der City inklusive „Transformartini“ erhalten hat. Gab es eine ordentliche Ausschreibung? Es geht immerhin um 1,3 Millionen Euro. Wer hat sich beteiligt, inwiefern hat Sternkultur laut Mobilitätssenatorin „das beste Angebot“ abgegeben. Partei-Politiker, die noch Sinn und Verstand haben, bitte holen Sie den Spaten raus, graben Sie zugunsten der politischen Hygiene. Und zwar so tief, wie es nötig ist.

Liebe Leserinnen und Leser, ich möchte Ihnen meine zuvor vermutlich durchschimmernde  Skepsis im vorliegenden Fall gerne erklären.

Sternkultur hat laut Website zwei Geschäftsführerinnen: Frau M. und Frau von E. Die beiden Damen (zu denen ich mich bar jeden Wissens bewusst mit keiner Silbe äußere) gehören ebenfalls einem anderen Vorstand an. Dem des Vereins Autofreier StadTraum. Und jetzt wird’s interessant, respektive heiß wie Kaffee sein soll: Im StadTraum-Vorstand sitzt laut Website auch ein stadtbekannter Grüner, der für diese Partei in der Bürgerschaft als wortgewaltiger Verkehrspolitiker auftritt: Ralph Saxe.

Saxe gilt in den Reihen der Öko-Partei als graue Eminenz der Verkehrspolitik. Ohne ihn, sagt man, läuft politisch nix in der Behörde. Der Umkehrschluss liegt – zumindest gedanklich – auf der Hand.

Bevor Sternkultur auch nur ansatzweise in den Ruch gerät, der 1,3 Millionen Euro fette Auftrag könnte auf möglicherweise nicht ganz koschere Art bei der haftungsbeschränkten Gesellschaft gelandet sein, sollten die Vergabe-Umstände schnell und gründlich geklärt werden.

Damit Sternkultur sich auch weiter mit gutem Gewissen auf seiner Website mit dem Slogan anpreisen kann „#Besonders #Vernetzt #Jung #fair“ 

Aktuell riecht es, wie soll ich sagen, schon ein bisschen streng  nach grünem Dickicht.

Bleiben Sie munter!

Herzlichst

Ihr as

Axel Schuller