Israel gegen Palästinenser – Ich weiß einfach nicht mehr, was richtig und was falsch ist
Ich gebe es zu: Ich kann die Bilder aus dem Gaza-Streifen nicht mehr ertragen. Liebe Leserschaft, Sie können mich jetzt gerne als Pimpelchen schmähen. Muss ich hinnehmen. Aber: Hungernde Menschen, insbesondere Kinder, ausgemergelte Leiber mit aufgerissenen Augen und fast nur noch Haut über den Knochen – es geht so nicht weiter. Bei aller „Staatsräson“ für Israel: Diese bedingungslose Unterstützung des jüdischen Staates darf das Völkerrecht nicht ausblenden. Heute veröffentliche ich zwei Dokumentationen: Die Neue Züricher Zeitung hat einen klugen Text zum Thema Israel und die Hamas veröffentlicht. Und die Deutsch-Palästinensische-Gesellschaft Bremen ruft zum Widerstand auf.
Ganz ehrlich: Ich weiß inzwischen nicht mehr, was richtig ist. Die Hamas hat Israel angegriffen, 1.200 Menschen teilweise auf widerlichste Art gemeuchelt. Israel hat sich gewehrt. Richtig. Aber das gegenwärtige Aushungern der Bevölkerung ist unerträglich. Und unser Zuschauen auch.
Deutschland hat sich auf alle Zeit unverzeihlich an Millionen von Juden vergangen. Aber dies rechtfertigt nicht unser Wegschauen.
Die Hamas verschanzt sich niederträchtig hinter und in den Reihen der Zivil-Bevölkerung. Sollen sich die normalen Bürger doch gegen die Hamas wehren. Wenigstens abgrenzen...
Das ist wohl leichter gesagt als getan. Übrigens: Wie haben wir Deutschen uns denn gegen die übelsten Nazis und deren Gräueltaten abgegrenzt? Selbst in der Endphase war der Kreis des Widerstandes ziemlich überschaubar.
Wie gesagt: Ich weiß nicht mehr, was richtig und falsch ist. Ich bin jedoch überzeugt, dass dieser Wahnsinn zwischen Israelis und Palästinensern aufhören muss.
Im Nachfolgenden finden Sie im Blog zwei (zusätzliche) Dokumentationen. („Was die NZZ…“ sowie „Was die Deutsch-Palästinensiche…“)
Die technische Umsetzung ist heute aufgrund der Eile alles andere als gelungen. Ich setze darauf, dass Sie die ARD-Mediathek selbstständig aufrufen können. Und die technische Form des NZZ-Artikels stört ein wenig beim Lesen, schmälert den Inhalt aber nicht.
Munter bleiben!
Herzlichst Ihr Axel Schuller
P.S.: Schreiben Sie mir (und den übrigen Leserinnen und Lesern) gerne Ihre – wie immer sachlich formulierte) Meinung.
Im nächsten Blog geht’s wieder um ein bremisches Thema!
Die HAMAS will Juden töten, das kann man so in deren Programm lesen. Das steht im Internet, das kann jeder dort nachlesen. Das wäre vielleicht mal so eine Idee, um sich Basiswissen anzueignen. Und die Juden wollen nicht von der HAMAS oder sonst wem getötet werden. Darum geht es in Gaza. Die HAMAS kann jederzeit aufhören Juden zu töten und töten zu wollen, dann ist der Kieg in Gaza sofort vorbei. So einfach ist das! Ich weiß deshalb nicht, weshalb die IDF einseitig aufhören soll auf HAMAS Kämpfer zu schießen.
Auf der morgigen „Free Gaza“-Demo, der gefühlt 150sten – würde ich gerne erstmals (!) folgendes Plakat sehen oder diesen Slogan hören: „Hamas, release the hostages and leave Gaza“ – „Hamas, lasst die Geiseln frei und verlasst Gaza“. Aber vermutlich bleibt es wieder bei „Kindermörder Israel“ – das hat in Bremen ja sogar richterlichen Segen. Den Propaganda-Krieg der Worte und der Bilder haben die Terroristen bereits gewonnen.
Schließe mich beiden Kommentare an, die Hamas muss raus aus Gaza und die Geiseln müssen freigelassen werden. Der Weg dorthin ist schrecklich, aber jeder falsch verstandene Zwischenstopp wird zum Erstarken der Hamas und zu erneutemTerror und Tod führen.
Die amerikanische NGO J versteht sich als die Stimme pro-israelischer, friedens- und demokratiefreundlicher Amerikaner. Sie setzt sich dafür ein, den Staat Israel als demokratische Heimat für das jüdische Volk zu sichern.
Jetzt forderte J Street jüdische Organisationen und Persönlichkeiten auf, ihre Stimme gegen Netanyahus Politik in Gaza zu erheben. Bereits mit einigem Erfolg:
Die Zentralkonferenz amerikanischer Rabbiner erklärte am 27. Juli: «Das Aushungern der Zivilbevölkerung in Gaza wird Israel weder den angestrebten ‹vollständigen Sieg› über die Hamas bringen, noch lässt sie sich mit jüdischen Werten oder humanitärem Recht rechtfertigen.»
Die „Rabbinische Versammlung“ erklärt sich «zunehmend besorgt über die sich verschärfende humanitäre Krise in Gaza». Diese Rabbiner des konservativen Masorti-Judentums halten «dringende Massnahmen zur Linderung der Not der Zivilbevölkerung und zur Sicherstellung der Hilfslieferungen für nötig». Gleichzeitig sollen sich die politischen Führer «auf die Rückkehr der Geiseln und die Beendigung dieses Krieges konzentrieren».
Hunderte Rabbiner weltweit haben einen Brief unterzeichnet, in dem sie Israel auffordern, den Hunger nicht länger als «Kriegswaffe» einzusetzen und die Kämpfe im Gazastreifen zu beenden.
Wie immer gilt es zunächst Ursachen und Wirkungen zu betrachten, in diesem Fall beginnend nach 1945. Wer hat einst gewaltsam das Land der Palästinenser gegen die britische Mandatschaft erbomt usw.? Zeitsprung: Wer förderte die Hamas, wer bezahlte und ermöglichte jahrelang den unglaublich aufwendigen Tunnelbau im Gaza-Streifen? Welcher sagenhafte Geheimdienst will das nicht bemerkt haben, auch nicht die Waffen der Hamas?
Wer errichtete seit vielen Jahren illegale Dörfer in der Westbank? Zwei Völker – Zwei-Staaten? Nur wer hat – kann geben! Hier gilt jedoch: Wer hat – will noch mehr: Alles!
Auch gilt es den grausamen Überfall vom 7. Oktober zu verurteilen, aber auch die Chance der Israelischen Regierung zu beurteilen, endlich klar Schiff machen zu können: Ein für alle Mal. Ich empfehle in der ARD-Mediathek: Die Bibi-Files / Die Akte Netanjahu, sowie die ergänzenden Dokus anzusehen und zu hoffen, dass die Hamas aufgibt und nicht noch mehr Palästinenser hungern und sterben müssen.
Als scheinbare Zaungäste von Konflikten versuchen wir in Deutschland uns immer auf die eine oder andere Seite zu schlagen. Dieter Nuhr hat das meiner Ansicht nach mal ganz richtig (wenn auch in Bezug auf Syrien) pointiert: „Scheinbar kann sich niemand vorstellen, dass es im Nahen Osten Arschlöcher gibt, die auf Arschlöcher schießen!“
Bei allen richtigen Analysen und klugen Kommentaren bleibt aber die zutiefst beschämende Feststellung der fehlenden Menschlichkeit. Was geht uns zugespitzt der nahe Hungertod von abertausend Menschen an, wir kümmern uns erstmal um das große Ganze, bevor wir das tun was die Menschenwürde verlangt – nämlich unvoreingenommen helfen.
«Wer die Gründung eines palästinensischen Staates vereiteln will, muss die Hamas und den Transfer von Geld an die Hamas unterstützen […] Das ist Teil unserer Strategie, um die Palästinenser in Gaza von den Palästinensern im Westjordanland zu isolieren.»
Herr Kunkel, raten Sie doch bitte mal, von wem diese zynische Bemerkung stammt. Ein Schelm, wer auf die Idee kommt, ihm könnte das Massaker vom 7.10.23 in die Karten gespielt haben und das Schicksal der Ermordeten und Entführten könnte ihm gleichgültig sein.
Der entscheidende Puppenspieler hinter der Gewalt im nahen Osten sitzt in Teheran. Mit seinen Proxies :
Hizbollah, Hamas, Huthis, dem Waffentransfer-Land Syrien unter vor kurzem noch Baschar al-Assad, versucht Iran
aus geopolitisch- sekularen und religiös-fanatischen Gründen, den Staat Israel auszulöschen. Die Sache der Palästinenser ist dabei das Feigenblatt, das gebraucht wird, um die Gewalt zu rechtfertigen.
Auch das barbarische Mordverbrechen am 7.10.23 ist mit Hilfe Teherans geplant und vorbereitet worden.
Israel unter Nethanjahu hat sich mit Recht gegen dieses ungeheure Gemetzel mit aller Kraft zur Wehr gesetzt, um diese
massive Bedrohung all für alle mal zu beseitigen.
Schaut man sich die Bibi-Files an, dann stellt man aber fest, dass sein Festhalten an den kriegerischen, jetzt aber gegen Humanität und Völkerrecht verstoßenden, Handlungen in Gaza nur noch einem Ziel dient: sich an der Macht zu halten, und Neuwahlen so unter allen Umständen zu verhindern.
Ansonsten droht ihm die Verurteilung in Korruptionsprozessen. Die dünne Parlamentsmehrheit in der Knesset wird einzig garantiert durch ultraorthodoxe Parteien. Unter denen sind 2 ultraorthodoxe Minister, deren erklärtes Ziel es insbesondere ist, um jeden Preis einen Palästinenser-Staat zu verhindern. Dies soll derzeit durch den beschleunigten und ruchlosen Siedlungsbau im Westjordanland – und geplant auch im Gazastreifen- gewaltsam erreicht werden. Motto: kein Land mehr, kein palästinensischer Staat, basta!
Nun ist die Regierungskoalition in der Knesset zerbrochen, Nethanjahu hat noch 50 Sitze von 120 und befindet sich in der Regierungsminderheit ! Es müßten also Neuwahlen stattfinden und das im Kriegszustand des Landes!
Viele Menschen lassen sich mittels religiös-basierter Parolen begeistern und zum Handeln verführen. Das kennen wir schon, aber was ist tatsächlich möglich? Israel hat es geschafft so stark zu werden, dass Forderungen nach dessen Vernichtung völlig unrealistisch sind, gleichgültig wer dies propagiert: ob die iranische Regierung oder Hamas-Anführer. Wer soll das Ernst nehmen? Es ist absurd, aber es wird tradiert – wem nutzt das letztlich?
Ähnliches gilt für die geäußerten Absichten der rechtsradikalen Zionisten, die alle Palästinenser von und aus deren Land vertreiben wollen. Wie soll das funktionieren? Allerdings sitzen diese Leute am längeren Hebel, unterstützt durch potente US-Amerikaner und Staaten, die Israel vielfältig unterstützen. Und sie betreiben es bereits: in Gaza und der Westbank. DAS muss ernst genommen werden.
Herr Schuller, ich fühle mich genauso hilflos wie Sie.
Aber solange in Deutschland die Festspiele von Richard Wagner, einem Vorkämpfer des Antisemitismus, mit staatlichen Mitteln gefördert werden, haben wir nach den Ereignissen der Vergangenheit wohl kaum ein Recht auf eine eigene Meinung.
Gleich vorab, ich kann keinen Mord billigen, egal wer, was, wann,wo oder warum!
ABER: Hat die Hamas angefangen?
Das Unrecht begann doch mit der Gründung Israels auf Kosten Palästinas. Oder gar früher, in der Antike als die Philister den Hebräern weichen mußte?
Gaza setzt sich fort mit kontinuierlichem Landraub im Westjordanland.
Und Gaza hat keinen Zugang zur See (Hafen), keinen zur Luft(fahrt), hat keine eigene Elektrizität, kein Wasser etc.
Nicht einmal baden im Meer darf die Bevölkerung da, wo Trump nach der Verteibung der Einwohner eine zweite Riviera (mit Golfplatz?) aufbauen will.
Ich sehe den Mord an den Israelis eher als (unsägliche) Rachetat, wobei das „Ehrgefühl“ der Orientalen eine gewichtige Rolle gespielt hat.
Mit anderen Worten: Die Kausalkette geht zurück bis auf die biblischen Philister, Urväter der Palästinenser (?).
Und auch die Friedensbotschaft Christi wurde von den Hammerschlägen übertönt.
Freuen wir uns der ruhigen Zeit in unserem Land, solange (und falls) wir sie/es noch haben!
Natürlich sind die Bilder unerträglich, genauso wie die aus der Ukraine. In beide Fällen leidet die Zivilbevölkerung. Der Kriegsverbrecher Putin greift sehr bewusst die Zivilsten in der Ukraine an. Und die Terroristen der Hamas und der Hisbollah verstecken sich unter der Zivilbevölkerung der Palästinenser und greifen zivile Ziele in Israel an. Nicht zu vergessen: Es befinden sich noch 50 Geiseln aus Oktober 2023 in den Händen dieser Barbaren. Davon sollen 20 noch leben. Ja, Israel muss versuchen die Zivilsten im Gaza-Streifen besser zu schützen und ihre Versorgung sicherstellen. Deutschland beteiligt sich aus gutem Grund jetzt an der Versorgung der Zivilsten im Gaza-Streifen. Ich habe aber volles Verständnis dafür, dass Israel auf die Kapitulation der Hamas-Terroristen drängt und dass sie ihre Waffen niederlegen. Alles andere würde nur dazu führen, dass diese Terroristen sich in 10 Jahren genauso wieder verhalten würden, wie jetzt. Die Alliierten haben den Krieg 1945 auch erst nach der bedingungslosen Kapitulation des Nazi-Regimes beendet. Die Bilder von damals waren genauso schrecklich. Letztendlich hat es Deutschland Frieden und Freiheit gebracht. Ich hoffe, diese Erkenntnis beherzigen die Deutschen bei den nächsten Wahlen.
@Alfred Becker: in Anbetracht der wechselnden Macht-und Landbesitzverschiebungen seit 3.500 v. Chr.(Altägypten) über Sumerer , Hethiter, Griechen, Römer, Kalifatherrschaften, Osmanen etc. eine historisch mehr als ’sparsame‘ Reduzierung der über die Jahrhunderte stark wechselnden Siedlungsnahmen in diesem Transit-und Handelswegzentrum des Nahen Ostens.
Warum stellen wir dem verständlichem kollektive Trauma der Juden nicht das kollektive Trauma der Russen gegenüber die wir trotz Nichtangriffspakt überfallen haben. Was (je nach Quelle) bis zu 20 Millionen dort das Leben gekostet hat? Was für Netanjahu an Verständnis zu finden versucht wird müsste dann auch Putin zugute gerechnet werden. Was dem Einen Recht ist sollte dem Anderen billig sein.
Hegemonial- und Eroberungs-kriege haben leider zu allen Zeiten- vom Altertum bis in die Neuzeit- zu komplexen Traumata nicht nur bei der betroffenen Zivilbevölkerung sondern auch bei den betroffenen Soldaten auf beiden Seiten geführt. Russland ist mit seinen 20 Mio Getöteten ein besonderes Beispiel hierfür. Nur Putin ist nicht Russland, war kein Betroffener des 2. WK, und hat nach seiner Intronisation 2000 – mit der erkauften Billigung des alkoholkranken Jelzins, die Stärkung seiner Machtposition durch eine Koalition des KGB mit der russischen OK erreicht.
Sein fast religiös anmutendes Vorhaben ist die Restitution eines Grossrusslands mindestens in der Machtausdehnung der Bedeutung des WP vor 1989.
Dieses Ziel verfolgt er seit 2007
mit allen Möglichkeiten der hybriden Kriegsführung. Hierbei ist die Maximierung der ‚Kriegsgewinne‘ (für sich und die ‚Koalitionspartner‘) genauso unerlässlich wie sein quasi religiös geprägtes Selbstbildnis für die Geschichtbücher als unerbittlicher Zar eines neu erweckten Russlands als von allen gefürchteter und respektierter Weltmacht.