Grüne „Homo“-Ampeln oder: Wie eine Partei sich an Minderheiten ranwanzt

05.08.2025 15 Von Axel Schuller

Braucht Bremen eine neue Hymne? „Steh‘ auf, wenn du ein Bremer bist“, ist zwar eigentlich notwendiger denn je. Im Wahlvolk aktuell aber offenbar out. Der Song „Frische Luft“ von Vincent Weiss wäre eigentlich passender. Bremen ist mittlerweile geistig derart abgerockt, dass man manchmal nach frischer Luft schnappen muss. Beispielswiese, wenn die Grüne (Regierungs-) Partei allen Ernstes fordert, Fußgängerampeln mit Bildchen homosexueller Paare auszustatten. Jede„queerfeindliche Tat“ müsse mittels einer Ampel sichtbar gemacht werden. Aha. Statten wir demnächst auch Fußgängerampeln mit Bildern von Uhren aus? Immerhin werden ja vermehrt Luxus-Zeitmesser von Handgelenken gerissen.

Weltweit kippt gerade die Stimmung. Die Mehrheit der Heterosexuellen will sich nicht länger von Minderheiten wie Schwulen und Lesben (in Deutschland etwa 5 Prozent), Bisexuellen (4 %) und der Trans-Sexuellen (inklusive der „nicht-binär“ und „gender-fluid“ 3 %) sagen lassen, was sie über Sexualität und deren öffentliches Ausleben zu denken haben. 

Richter wie am Oberlandesgericht Düsseldorf haben jüngst laut FAZ entschieden, dass es im offiziellen Handelsregister künftig nur noch „Geschäftsführer“ statt „Geschäftsführungen“ lauten darf. Das OLG Naumburg entschied ferner, dass „Mess-Beamte“ nicht mehr durch „messverantwortliche Person“ ersetzt werden dürfen.

In dieser Phase kommt der Landesvorstand der Bremer Grünen mit dem Vorschlag um die Ecke, in Bremen (aktuell) 26 Ampeln mit Symbolen schwuler und lesbischer Paare sowie dem Queer-Zeichen (Kreis mit drei Pfeilen plus Regenbogen) auszustatten.

Und damit dieser symbolische Akt in der „Szene“ auch gebührend gefeiert werden kann, sammelt die Partei bis zum Bremer „Christopher Street Day“ am 23. August 2.000 Unterschriften. Die wollen sie – in regenbogenfarbenem Latex? – ihrer Grünen Bürgerschaftsfraktion überreichen, damit diese das Thema auf das Entscheidungs-Gleis der Bremischen Bürgerschaft setzt.

Nur mal für „das kleine Hirnlüften zwischendurch“: Bremen steht finanziell an der Abbruchkante. Die Ergebnisse des Bildungssystems sind katastrophal. Exportorientierte Konzerne und Mittelständler sorgen sich um den Fortbestand ihrer Unternehmen. Die Brücken im Land Bremen sind marode. Es fehlen tausende Sozialwohnungen. Die Kriminalität verätzt das gesellschaftliche Klima. Erste Rentner fliehen aus Angst vor den bundesweit höchsten Pflegekosten bremischer Heime in günstigere, Bundesländer. Und, und, und.

In dieser Situation heben die Grünen nicht etwa die ebenfalls unter rückläufigem Interesse leidende Klimafrage gezielt auf die Bühne. Nein, sie ranzen sich an LGBT+ ran. Fordern mit großem Ernst, Bildchen von Schwulen, Lesben und Trans als Ampelmännchen, sorry, -Figuren zu nutzen. Gibt es eigentlich eine Steigerungsform von „vollpfostig„? Da ändert auch die Tatsache nix dran, dass Hannover die Dinger vor fünf Jahren (unter dem Grünem Oberbürgermeister Berit Onay) angeschafft hat. 

Und unser medialer Resonanzboden? Der Weser-Kurier (WK) käut heute (wie so häufig) brav die Presseerklärung der Grünen und ihrer Sprecherin Josephine Assmus wieder. Ohne jeden Anflug einer Einordnung. Im Gegenteil: Die Redaktion gibt (wie die Grünen in ihrer Presseerklärung) Hinweise, Emden haben sich ja auch Ottifanten und Hameln Ratten auf einigen Ampeln genehmigt.

Kleiner Tipp: Stoßlüften kann auch in Redaktionen den Sauerstoffgehalt in den Oberstübchen erhöhen. 

Werden jetzt also Ratten, Ottifanten und andere Figürchen mit Schwulen, Lesen und Trans in einem Atemzug genannt, um den Ampel-Unfug irgendwie zu begründen?

Radio Bremen hat die Grüne Unfugs-Idee diesmal zumindest online kommentierend eingeordnet.

Bevor der Irrsinn in Bremen nun seinen gewohnten Koalitions-Gang nimmt, setze ich weiter auf die Fähigkeit der Rückbesinnung, also ein Rest-Maß an Denkfähigkeit. Und wenn Vincent Weiss‘ „Frische Luft“ beim Durchlüften der Köpfe helfen kann, so karrt ihn für einen Auftritt an die Weser. Bitte.

Munter bleiben!

Herzlichst

Ihr Axel Schuller

P.S.: Statt Ampel-Symbolik anzustreben sollte man mal genauer hinschauen, ob es bei Attacken auf Transpersonen Zusammenhänge mit radikal-islamischer Erziehung gibt. Und gerne Rückschlüsse für den pädagogischen Umgang damit ziehen. Außerdem: Für die wachsende ältere Bevölkerung wären Ampeln etwa wie in Italien und anderen mitfühlenden Ländern hilfreich, die mit einem rechtzeitigen Blinken des Grünen Männchens anzeigen: Achtung, es wird bald Rot, also nicht mehr losmarschieren.

P.P.S.: Unbedingt die Kommentare zu vorherigen Stücken anschauen. Lohnt sich!