CSD – wer mitfeiern will, muss bis zu 1.500 Euro „Startgeld“ zahlen
Haben Sie sich schon mal einen Christopher-Street-Day-Umzug angesehen? Ist bunt, laut, vielfältig. Auf mich wirkt der CSD wie eine große Straßenparty. Im Grunde wie der jährliche Freimarktsumzug. Aber aufgepasst, es gibt einen Riesen-Unterschied zwischen beiden Veranstaltungen – neben der Art, wie sich die Teilnehmer kleiden. Der CSD ist behördlich als Demonstration anerkannt (weil es eine Abschlusskundgebung gibt), der Freimarktsumzug hingegen gilt nur als Veranstaltung. Dies hat massive finanzielle Auswirkungen. Dabei kassiert der CSD Teilnahmegebühren von bis zu 1.500 Euro.
Ich gebe freimütig zu: Begegnen mir Menschen mit Hundemasken, welche die Tiergeräusche nachahmen, sich an der Leine führen und gegebenenfalls bestrafen/erziehen lassen, wirkt das auf „Altspießer“ wie mich schon befremdlich. Als Alt-68er würde ich nicht die Bohne auf die Idee kommen, mich einem „Herrchen“ oder Frauchen zu unterwerfen. Überhaupt – zu unterwerfen.
Sei’s drum. Ich möchte mich aufs Wesentliche konzentrieren.
Nämlich aufs Rechtliche und aufs Finanzielle.
Die Organisatoren melden den CSD (wie am kommenden Sonnabend) als Demonstration an. Der Titel „Pride musst go on! Gemeinsam. Laut. Für. Alle.“ weckt zwar nicht spontan den Eindruck einer Demo. So wie auch der Freimarktsumzug. Beiden wohnt ein Stück Lebenfreude inne. Aber: Der CSD endet mit einer Kundgebung und Forderungen nach Anerkennung aller Lebensformen.
Da der CSD als Demo gilt, müssen die Organisatoren nix für Umleitungen von Bus und Bahn sowie die dazu gehörenden Schilder bezahlen. Auch nicht dafür, dass die BSAG in der Oberstraße vorübergehend den Saft aus den Oberleitungen nimmt. Und für den Einsatz von vielen Polizisten ebenfalls nicht.
Ganz anders beim Freimarktumzug. Dort werden die Veranstalter für allerlei zur Kasse gebeten. Unter anderem für die gerade aufgezählten Dienstleistungen der BSAG. Die Stadt lässt sich das „Abgittern“ der Wegstrecke bezahlen. Allein die Bremer Straßenbahn stellt für den Aufwand von Strom-Unterbrechung, Umleitungen von Bus und Bahn sowie die entsprechende Beschilderung 15.000 Euro in Rechnung. Dazu gesellt sich die teure Behörden-Forderung, jeden einzelnen Motivwagen kurz vor dem Start vom TÜV checken zu lassen. Zur Wahrheit gehört aber, dass die Stadt das rund 110.000 Euro teure Großevent für die breite Bevölkerung mit 60.000 Euro bezuschusst; die Schausteller übernehmen 50.000 Euro.
Die CSD-Organisatoren müssen nix an BSAG und Polizei überweisen. Sie dürfen im Fall eines Defizits auf bis zu 12.000 Euro aus dem Stadtsäckel setzen (siehe Blog „Christopher Street Day kann notfalls auf Staatsknete zurückgreifen“ vom 8.8.2025).
Was nach meiner Recherche kaum jemand in Politik und Verwaltung weiß: Der CSD kassiert von den Teilnehmern zum Teil erkleckliche Summen.
Beispiele aus der Preisliste: „Teilnahme beispielsweise für Firmen, Unternehmen und nicht gemeinnützige Organisationen, Vereine, Gewerkschaften, Behörden sowie deren an- und untergliederten queere Arbeitsgruppen und Netzwerke, sonstige etc.“ zahlen beim Nutzung eines Lastwagen bis max. 40 Tonnen 1.500 Euro an Startgebühr. (Lkw-Miete, Beschallung, Beleuchtung usw. gehen ohnehin zu Lasten der Teilnehmer). Wenn sich also eine Partei mit einem großen Lkw an dem Umzug, Verzeihung: an der Demo, beteiligen will, kommt rasch ein fünfstelliger Gesamtbetrag zusammen.
Wer nur mit einem Lkw bis 7,5 Tonnen mitfährt, muss 900 Euro an die CSD-Organisatoren überweisen. Ein Pkw schlägt mit 350 Euro zu Buche, Motorrad (150) und Lastenrad (75 Euro) sind günstiger dabei. Aber, hej, Bollerwagen und Fußgruppen sind kostenlos dabei.
„Queer-gemeinnützige Organisatoren sind – finanziell – besser dran. Die müssen für einen 40-Tonner bloß 150 Euro Teilnahmegebühr abdrücken. Logo, dass Verkaufsstände (300 Euro), Foodtrucks (300) und „kommerzielle Stände großer Unternehmen“ (600) ebenfalls zur Kasse gebeten werden.
Liebe Leserschaft, weitere Details dieser Preisliste können Sie selbst im Netz nachlesen.
Jermaine Greene, Sprecher des CSD-Orga-Teams, mochte mir nur sagen: „Wir kämpfen um unsere Existenz, wir sind nicht auf Rosen gebettet.“ Weitere Auskünfte versagte er mir mit dem Hinweis, dass ihm die Art meiner Fragen nicht gefalle.
Tipp: Der Bremer Vergabeausschuss, der für die Gewährung eines angemeldeten Defizitausgleichs zuständig ist, sollte sich die Zahlen gerne genau anschauen.
Munter bleiben!
Herzlichst
Ihr Axel Schuller
P.S.: Auch interessant: Ein Leser hatte mir in einem Kommentar auf das erste Stück über den CSD am 8.8. mitgeteilt, dass auf Trucks, die am CSD teilnehmen, Mitfahrgelegenheiten inkl. Trink-Flatrate für teuer Geld verhökert würden.
Also ich als schwuler Mann kämpfe weder um meine Existenz, noch kann ich behaupten, nicht auf Rosen gebettet zu sein. Mir geht es gut, ich habe alle Rechte (und Pflichten) und sehe kaum Berührungspunkte mit dem CSD. Der CSD und die sogenannte „queere Community“ leben einzig und allein von Feindbildern. Da die wirklichen Gegner – streng religiöse und kulturell rückständige Muslime – unter keinen Umständen benannt werden dürfen, stürzt man sich lieber auf Menschen, die nicht gendern, in Biologie aufgepasst haben und die Vielzahl an Fantasiegeschlechtern für Unsinn halten.
Als wäre das nicht genug, wird mir indirekt mitgeteilt, dass meine Teilnahme am CSD unerwünscht sei, weil ich mich nicht als „queer“ definiere und genau die oben genannten Kritikpunkte äußere. Offenbar wird mir zusätzlich übel genommen, dass ich wage zu sagen, dass halbnackte Männer auf allen Vieren mit ledernen Hundemasken die Toleranzgrenzen (auch vieler Schwuler und Lesben) überstrapazieren und damit die gesellschaftliche Anerkennung zurückschrauben. Wer so etwas ausspricht, wird sofort zum Feindbild erklärt – leichter ist es ja, jemanden auszugrenzen und auszuladen, als sich mit den Argumenten derjenigen auseinanderzusetzen, in deren Namen man angeblich demonstriert. Und sich weiterhin in einer Opferrolle zu suhlen, die man sich mit künstlich herbeifantasierten „Problemen“ selbst geschaffen hat.
Zu Jermaine Greene lässt sich kaum noch etwas hinzufügen – einen passenderen „queeren“ Chefideologen hätte der Bremer CSD-Verein wohl nicht finden können. Damit seine egozentrische und ideologische Blase nicht platzt, unterbindet er jede Form von Gegensprech, sobald ihm kritische Fragen nicht passen. Ich bleibe bei dem Vorwurf, der mir letztlich den „Rauswurf“ eingebracht hat: Dieser Verein betreibt Ausgrenzungspolitik und verhält sich in seinen Regeln gender-faschistoid.
Und die „Omas gegen Rechts“? Wissen die eigentlich, wen sie da unterstützen? Sie marschieren Seite an Seite mit einer Art Gender-Gestapo, die ihre Pronomen-Patrouille ausschickt, um unliebsame Meinungen mundtot zu machen – auch die von schwulen Männern, die ein konservativeres Weltbild vertreten.
Klar. der angeblich ehrenamtlich arbeitende CSD-Verein will ordentlich Kasse machen.
1. Er hat als angemeldete Demonstration keinerlei Kosten für die Veranstaltung (Umleitungen, Verkehrsregelungen, Sanitätsdienst,….) – alles zahlt der Steuerzahler!
2. Er scheffelt Geld (steuerfrei??) durch Startgebühren, die im Übrigen deutlich höher sind als beim CSD in Oldenburg.
3. Er scheffelt Geld durch die „Verpachtung“ von Standplätzen für Getränke- Food- und Infostände im Bereich Ostertorsteinweg (steuerfrei??).
4.. Und weil die Gier kein Ende kennt, will man auch noch Veranstaltungs-Förderungsgelder für eine Demonstration abgreifen (Geld – wofür eigentlich, wenn eh schon alles vom Steuerzahler bezahlt wurde?)
Für mich ist der ganze CSD mit seinem kommerziellen Interessen in höchstem Maße unseriös.
Man sollte auch wissen, dieser CSD-Verein spricht mitnichten für die schwule Community – ganz im Gegenteil, nicht wenige wollen mit diesen Queer-Aktivisten absolut nichts zu tun haben.
„Stellvertretend“ für andere:
Das ist jetzt wirklich schade: Da melden sich Leser des Blogs und liefern Infos, wollen diese aber nicht unter ihrem Namen in der Kommentarspalte veröffentlichen. Jeweilige Begründung: Ich kenne einige vom CSD-Team und die mich – ich fürchte Konsequenzen, wenn ich mich öffentlich äußere.
Anonyme Kommentare lehne ich bekanntlich ab. So habe ich mir Belege für die Behauptungen schicken lassen.
Folgendes stellte sich dabei heraus: Für die Mitfahrt auf Trucks muss man beispielsweise auf dem „Gaykiss/Shagall-Truck“ bis zu 89 Euro Eintritt bezahlen; alkoholfreie Getränke eingeschlossen.
Frage: Kennt das Finanzamt die Zahl der verkauften Karten?
Auch interessant ein weiterer Leser-Hinweis: Nach dem CSD geht’s im 2Raumclub weiter. Auf der Ticketseite heißt es: „BITTE BEACHTE, dass es sich im 2RAUMCLUB um einen besonderen Open-minded-Floor handelt. Das heißt, dass jegliche Art von Fetischen anzutreffen ist inkl. Nacktheit und es zu sichtbaren sexuellen Aktivitäten kommen kann. Ausserdem: TECHNO ONLY.“ Aus der Unterlage war für mich nicht ersichtlich, ob der Hinweis für einen bestimmten Raum im Club oder dort generell gilt.
Anrufer zeigten sich verwundert, dass die Stadt Bremen eine Demonstration mit Steuergeldern bezuschusse und fragten, ob auch andere Demos mit öffentlichen Mitteln unterstützt würden.
CSD= Christopher’s Schwarzgeld Deal : oder habe ich da was überlesen?
Leider hat die Bremer „Schweigepresse WESER-KURIER“
meinen Leserbrief vom 23. August 2025 nicht veröffentlicht.
Dieser hatte folgenden Inhalt.
23.08.2025, 10:40 Uhr
Bremer Tageszeitungen AG
lesermeinung@weser-kurier.de
Umzug des CSD durch Bremen
Weser-Kurier 22. 08. 2025
Sehr geehrte Damen und Herren.
Zum Umzug des CSD durch Bremen gibt es einen interessanten
Beitrag von Axel Schuller auf seinem Blog
„Bremen so gesehen“ http://www.bremensogesehen.com
CSD – wer mitfeiern will, muss bis zu 1.500 Euro „Startgeld“ zahlen.
Hier vergleicht der Autor die Ungleichheit zwischen Freimarktumzug
und CSD-Bremen 2025
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Krögler (Grundsicherungsrentner, 84)