Dokumentation: So äußern sich die Bremer Senatsressorts zum CSD
Liebe Leserschaft, nachdem ich nun zweimal zu Themen rund um den CSD berichtet hatte (8.8. und 20.8.), hier nun eine Doku. bremensogesehen veröffentlicht die gestrige Presseerklärung aller Senatsressorts zum Christopher Street Day Umzug am Sonnabend, 23.8.2025. Machen Sie sich selbst ein Bild. Auf Wunsch meiner Lieblings-Leserin 🙂 ziehe ich den letzten Absatz der Senatsmitteilung an den Anfang.
DOKU-Beginn:
„Der CSD geht auf den Widerstand von queeren Menschen gegen eine Polizei-Razzia am 28. Juni 1969 in einer New Yorker Schwulenbar in der Christopher Street zurück. Damals hatten sich viele Menschen aus umliegenden Lokalen spontan mit der Queer-Community solidarisiert und sich gegen die Willkür der Polizei gewehrt. 1979 fanden in Berlin und Bremen die ersten offiziellen Christopher Street Days in Deutschland statt. In Bremen folgten weitere Pride-Paraden 1994 und 2004. Seit 2017 setzt der CSD-Bremen jährlich ein Zeichen für Toleranz, Gleichberechtigung und Vielfalt.“
Senat beteiligt sich am Christopher Street Day
Etliche Ressorts hissen die Regenbogenflagge | Senatsmitglieder nehmen am Marsch teil
Es ist eine geübte Tradition, die auch in diesem Jahr wieder zum Tragen kommt: Der Senat unterstützt den Christopher Street Day. Am Rathaus sowie auf mehreren Ressortgebäuden wird die Regenbogenflagge gehisst und eine Reihe von Senatsmitgliedern nimmt am heutigen (23. August 2025) stattfindenden Solidaritäts-Marsch teil. Es ist ein Zeichen für Solidarität und Toleranz an die queere Gemeinschaft.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: „In jüngster Zeit ist auf bundespolitischer Ebene wieder eine hitzige Debatte aufgeflammt, ob und wo die Regenbogenflagge gesetzt werden soll. Für mich ist vollkommen klar: Das Rathaus setzt die Flagge als klares Zeichen für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz unterschiedlicher Orientierungen, die kein Gesetz verletzen und niemandem schaden. Die queere Community ist in Bremen willkommen und wird vom Land geschützt.“
Finanzsenator Björn Fecker: „Der CSD ist viel mehr als eine bloße Demonstration, es ist vielmehr ein Statement für die Liebe zwischen Menschen. Er ist eine Mahnung – entstanden aus dem damaligen Widerstand gegen Polizeigewalt, Diskriminierung und Entrechtung. Heute, wo queere Menschen wieder verstärkt Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt sind, ist unsere Haltung gefragt: Wer die Geschichte kennt, kann nicht neutral bleiben. Als Finanzsenator dieser Stadt stehe ich klar an der Seite der queeren Community – sichtbar, solidarisch und kompromisslos.“ Am Haus des Reichs, dem Sitze des Finanzressorts, ist die Regenbogenflagge gesetzt.
Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: „‚Pride must go on! Gemeinsam. Laut. Für Alle.‘ – so lautet das Motto des diesjährigen Christopher Street Days. Noch immer erleben Menschen tagtäglich Anfeindungen, nur weil sie sind, wer sie sind. Wir stehen auf gegen Gewalt, Hass und Intoleranz – und für ein Bremen, das Vielfalt lebt und in dem Queerfeindlichkeit keinen Platz hat.“ Auch am Dienstsitz des Ressorts weht die Flagge.
Claudia Schilling, Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration sowie Senatorin für Justiz: „Der CSD ist nicht nur eine Feier, sondern auch ein politisches Signal. Er erinnert uns daran, dass gleiche Rechte keine Selbstverständlichkeit sind und wir uns entschieden gegen Diskriminierung stellen müssen. Es ist ein Grundrecht, zu lieben und zu leben, wie man möchte. Das Sozialressort ist zuständig für die Fortschreibung des Landesaktionsplans gegen Homo-, Trans- und Interphobie, der erstmals 2015 durch den Bremer Senat beschlossen wurde. Ziel ist es, die Sichtbarkeit von queeren Lebensrealitäten zu erhöhen und anhand konkreter Maßnahmen und Initiativen ein Umfeld zu schaffen, in dem jede Person – unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität – respektiert wird und Wertschätzung erfährt.“ Auch in diesem Jahr weht die Regenbogenflagge auf dem Dienstgebäude von Sozial- und Justizsenatorin Schilling am Hauptbahnhof.
UIrich Mäurer, Senator für Inneres und Sport: „Jeder Mensch hat das Recht, ohne Angst zu leben und zu lieben! Der CSD steht für Vielfalt und Toleranz – Werte, die wir mit der Polizei Bremen aktiv schützen. Hasskriminalität ist inakzeptabel und wird in Bremen konsequent verfolgt. Mit unserer speziellen Anlaufstelle für Betroffene und der Beauftragten in der Polizei setzen wir ein klares Zeichen: wir stehen an der Seite aller Bremerinnen und Bremer.“ Auf dem Ressort weht die Flagge ebenfalls.
Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft: „Bremen feiert heute das bunte und vielfältige Leben! Vielfalt macht uns stark – im Job, in Freundschaften, in Vereinen, Familien und Behörden. Jede*r hat das Recht, frei und sicher zu leben. Deshalb bekennen wir uns hier und heute als Stadt für Menschen mit vielfältigen Identitäten und Lebensweisen. Gemeinsam sind wir laut und treten Diskriminierungen entschieden entgegen.“ Auf dem Ressort wird die Flagge gehisst.
Sascha Karolin Aulepp, Senatorin für Kinder und Bildung: „In den heutigen Zeiten zunehmender Intoleranz, Queerfeindlichkeit und Rufen nach vermeintlich notwendigen Verboten ist es wichtig, dass der CSD in Bremen ein klares Zeichen setzt, gerade für junge Menschen: Seid, wer ihr seid, liebt, wen ihr liebt, und traut euch, euch gemeinsam zu wehren, wenn euch das jemand nehmen will. Dabei seid ihr nicht allein, dafür stehen unsere Schulen, unsere Kitas und unsere Verwaltung. Der CSD stärkt Mut und Selbstbewusstsein, deshalb setzen wir heute die Regelbogenflagge.“ Das Ressort setzt die Flagge auf dem Dienstgebäude.
Özlem Ünsal, Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung: „Der CSD steht für das Recht, sichtbar und gleichberechtigt Teil dieser Stadt zu sein. Mir ist es wichtig, dass sich dieses Versprechen auch in unseren öffentlichen Räumen widerspiegelt: Plätze, Straßen und Quartiere sollen Orte sein, an denen Vielfalt selbstverständlich gelebt werden kann – frei von Ausgrenzung, mit Respekt und gegenseitiger Wertschätzung.“
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation: „Gerade in Zeiten, in denen an vielen Orten Umzüge des Christopfer Street Days gestört oder angegriffen werden, ist es wichtig in Bremen ein klares Zeichen für Demokratie und Vielfalt zu setzen. Wir setzen Lebensfreude gegen Intoleranz!“
DOKU-ENDE
Herzlichst
Ihr as
Natürlich müssen die Rechte von queeren Menschen geschützt sein für alle Zukunft. Das ist keine Frage.
Aber was die Politik sich hier leistet – auch gerade Unternehmen, die an der CSD „Demo“ teilnehmen – bezeichnete ich als „queer washing“ (analog zum beliebten „green washing“).
Ich denke, die LGBTQ-Community (LGBTQ = Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Queere Menschen;: jedes Jahr kommt was Neues dazu) tut sich keinen Gefallen mit dieser Überpräsenz.
Die Gefahr besteht, dass die 90%-95% Mehrheit der Bevölkerung bald LGBTQ und Vielfalt nicht mehr hören kann.