Putins Krieg – deshalb heute mal nichts Bremisches

25.02.2022 Aus Von ED-as_Blog-17

Auf ein Wort, vielleicht auch ein paar mehr. Ursprünglich wollte ich mich heute mit dem Thema „Wie baut die öffentliche Hand?“ beschäftigen. Das fällt mir aktuell jedoch schwer. Zu heftig ist mein Entsetzen über den Krieg in der Ukraine, zu tief mein Ärger über das Putin-Russland und zu groß meine Angst, wo „das alles“ enden wird. (“Bauen“ wird zu einem späteren Zeitpunkt folgen.)

Bislang war mein „stärkstes“, manchmal auch letztes Argument, für die EU: Guck mal, dank der engen europäischen Zusammenarbeit in der EU haben wir seit Ende des Zweiten Weltkrieges in unserer Region keinen Krieg mehr erlebt. Putins Überfall auf die Ukraine macht mich fassungslos. Ich gestehe: Ich bin heilfroh, dass ich kein führender Bundespolitiker bin, der jetzt Entscheidungen treffen muss, die vielleicht unabsehbare Folgen haben. Ich weiß wirklich nicht, was ich lieber täte: Militärisch reagieren, oder hinter dem vermeintlichen Schutzschild namens wirtschaftlicher Sanktionen wegducken. 

Übrigens, das will ich ausdrücklich anerkennen: Der Weser-Kurier hat den Krieg heute für eine Regionalzeitung gut aufbereitet. Angefangen beim Kommentar auf der Titelseite, über den Gastkommentar des Russland-Kenners Prof. Eichwede bis hin zu den einzelnen themenbezogenen Artikeln. Einen wirklich erhellenden Kommentar zum Thema finden Sie heute übrigens in der Neuen Züricher Zeitung (NZZ). 

 Angela Merkel wird in diesen Tagen vermutlich drei Kreuze machen,  dass sie sich nicht mehr um den ganzen Schlamassel kümmern muss. Vielleicht nutzt sie ja die Zeit, den wunderbar entspannenden Roman „Miss Merkel“ des Bremer Autoren David Safier zu lesen – in dem sie in der Uckermark kriminalistisch ermittelt. 

Zurück zu Putin, welcher die unter einer Hunde-Phobie leidende Merkel dereinst mit seiner freilaufenden Dogge in Schrecken versetzt hatte. Alle sagen aktuell, Putin, der Böse. Ist er bestimmt auch. Ich mag aber nicht glauben, dass ein einzelner Mann entscheidet, ein 41-Millionen-Volk zu überfallen. Wäre er allein, hätten ihn die Amis vermutlich längst von einem ihrer Agenten aus dem Weg räumen lassen.

Putin ist nicht Russland. Mit Sicherheit. Aber er muss den riesigen Macht-Apparat hinter sich haben. Sonst könnte er nicht so agieren.

Und leider hat ihm der Westen – unter anderem USA und Nato – mit der offenen Missachtung Russlands in die Hände gespielt. Der Despot kann damit rechnen, dass zumindest Teile seines Volkes froh sind, dass plötzlich wieder viele Menschen Angst vor ihrem Land haben. Dazu kommt die deutliche Annäherung von China an Russland. Ich fürchte, Taiwan wird das nächste Land, dessen Freiheit (durch China) auf dem Spiel steht.

Ich habe diese Gedanken nicht aufgeschrieben, weil ich meinte, Ihnen –  liebe Leserinnen und Leser – eine Lösung des unglaublich großen Problems präsentieren zu können. Hab ich – wie schon gesagt – nicht. Eher, weil ich vermute, dass viele von Ihnen genauso ratlos und beunruhigt sind wie ich. Und, weil ich Ihnen verdeutlichen wollte, weshalb Sie zumindest heute mit keinem Blog-Stück zu einem (vor dem Hintergrund des Krieges dann doch eher unbedeutendem) bremischen Thema erwarten dürfen.

Bleiben Sie munter!

Herzlichst 

Ihr as

Axel Schuller