Neues Bremer Power-Paar / Umweltproteste? – Fehlanzeige

08.01.2022 Aus Von ED-as_Blog-17

Ehemalige Mitarbeiter werden – wenn sie Glück haben – im Nachhinein mehr geschätzt als in ihrer aktiven Amtszeit. So ergeht es zurzeit Dr. Claudia  Bogedan. Seit sie nicht mehr Bremer Bildungssenatorin ist, singen mehr BremerInnen das hohe Lied auf die Sozialdemokratin als vorher. Was viele nicht wissen/vermuten: Bogedan ist auch nach ihrem Wechsel an die Spitze der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf ihrer bisherigen Wirkungsstätte Bremen treu geblieben. Sie wohnt mit Mann und zwei Kindern weiter in Bremen-Nord. Die Gespräche mit ihrem Mann Dr. Ernesto Harder über Bremer Politik werden vermutlich noch intensiver werden. Harder ist am 18. Dezember 2021 zum Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bremen-Niedersachsen gewählt worden. Am nächsten Samstag, 15. Januar, tritt er zudem an, um DGB-Chef von Bremen zu werden. Die Hansestadt hat ein neues Power-Paar. 

Harder ist in der Hansestadt bereits Vorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen. In dieser Eigenschaft hat er im Juni vorigen Jahres auf einem SPD-Landesparteitag (lt. WK) einen etwas speziellen Antrag der Jusos unterstützt. Darin wird die Enteignung des Fleisch-Großproduzenten Clemens Tönnies gefordert. Begründung der Jusos: Kriminelle Strukturen im Unternehmen. Der Antrag wurde mit knapper Mehrheit gegen den Wunsch des Landesvorstandes angenommen. Da kann sich die Bremer SPD-Spitze ja schon mal auf einen engagierten Gewerkschaftsführer freuen… 

 

Harder ist übrigens eine langjährige SPD-Größe. 2015, vor der Umsiedlung mit Frau Claudia und (damals einem) Kind nach Bremen, wollte er noch Oberbürgermeister von Bonn werden. Nun übernimmt er – dies ist ziemlich sicher – endgültig das Bremer DGB-Zepter von Annette Düring. 

 

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In Hessen gibt es – gefühlt – seit immer eine Radio-Comedy-Sendung mit der Kultfigur Bodo Bach. Er ruft stets in hessischer Mundart irgendwo an und beginnt stets: „Isch hätt da gern emal e Problem“. Muss ich jetzt nicht übersetzen, oder? Wer Hilfe benötigt, kann sich über „Kontakt/Nachricht“ an mich wenden. 

Jedenfalls musste ich jüngst an diese Radiosendung denken, als ich über den kraftvollen Protest von „Fridays for future“ sinnierte. Das lautstarke Aufbegehren gegen die Umweltverpestung durch die – trotz Verbotes – zu beobachtende Knallerei in der Silvesternacht. Wie, Sie haben keine Protestzüge der engagierten, jungen Menschen wahrgenommen? Als Journalist bin ja von Berufs wegen der Wahrheit verpflichtet. Also: Ich habe auch niemanden/in gesehen oder gehört, der/die sich darüber empört hätte, dass die Luft verpestet und die Tiere einmal mehr durch die Knallerei verschreckt wurden. Und da musste ich eben an Bodo Bach denken. Der hätte vermutlich bei einer/einem Lisa, Paul, Mia oder Leon angerufen: “Isch hätt da gern emal e Frach (Frage): Gibt es noch e Demo gesche den Gestank, oder sin die Kinner grad mit ihne ihre Eldern in Östreich im Schie-Urlaub? 

 

Das musste jetzt mal sein. Polemik kann durchaus etwas Befreiendes haben. 

En schenes Wocheend, wünsch isch Ihne :-)), 

 

Ihr Axel „Bodo“ Schuller