Kultur – Eintrittsfrei ins Museum?

30.11.2021 Aus Von ED-as_Blog-17

Es tut mir wirklich leid. Aber ich finde, der in Bremen amtierende Senat und die dazu gehörenden Behörden sowie die den Senat tragenden Parteien arbeiten in unregelmäßigen Abständen – aber eben immer wieder –  umprofessionell. Beispiel aus der Kulturpolitik: Eintrittsfreier Tag in bremischen Museen. Ausgedacht haben sich das die Linken, die Koalitionäre von SPD und Grünen ziehen aber offenbar fröhlich mit. Immerhin sind 400.000 Euro im Haushaltsentwurf 2022/23 veranschlagt.

Und was sagen die betroffenen Häuser, also die Museen in Bremen dazu? Man hat sie vorab (vorsichtshalber?) gar nicht erst gefragt.
Vom Weser-Kurier befragt äußern sich die meisten Häuser skeptisch. Sie befürchten zu recht, dass ein Teil der heute zahlenden Besucher auf den eintrittsfreien Tag ausweichen könnten. Bei (selbst kurzem) Nachdenken könnten auch Politiker auf diesen Gedanken kommen. Könnten. Tun sie aber offensichtlich nicht. Warum bloß?
Diese rot-grün-rote Koalition, und mit ihr der von ihr getragene Senat, verzapfen leider immer wieder Dinge, die denkende Mitmenschen nicht nachvollziehen können. Weitere Beispiele werden in loser Reihe folgen.
 
Es gibt nur wenige Museen in Deutschland, die keinen Eintritt verlangen. Dazu gehört das grandiose „Haus der Geschichte“ in Bonn. Dort hat sich die Bundesregierung entschieden, die Geschichte der zwei Staaten, inzwischen zum Glück zu einem Land vereint, eintrittsfrei zu präsentieren. Also Volksbildung als staatliche Aufgabe.

Wenn man in Bremen die Museen von der Barriere namens Eintritt befreien und auf diese Weise viele neue Besucher gewinnen will, dann muss der Zutritt generell – also an jedem Öffnungstag – kostenfrei sein. Doch dafür fehlt das Geld.

Bevor der Senat das Thema umsetzt, sollte er die betroffenen Häuser anhören und deren Vorschläge aufnehmen, wie man museums-ferne Bevölkerungsschichten ansprechen könnte. 

Kultursenator des kleinsten Bundeslandes ist übrigens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte (SPD)