Nebenbei gefragt: Afghanistan – kaum auszuhalten – hab mich im AA erkundigt

25.12.2022 Aus Von Axel Schuller

Afghanistan. Laut dem ehemaligen Verteidigungsminister Peter Struck wurde Deutschlands Freiheit am Hindukusch (also Afghanistan) verteidigt. Und heute: Hören wir bald täglich niederschmetternde Nachrichten aus dem Land. Frauen und Mädchen dürfen eigentlich gar nix mehr. Und jetzt haben die Taliban auch noch die Mitarbeiterinnen von Hilfsorganisationen auf dem Kieker. Ich kann diese Horror-Meldungen kaum noch hören/ertragen. Und jedes Mal überlege ich: In wieweit unterstützen wir die Taliban eigentlich noch und stärken damit deren menschenfeindliches Vorgehen. Also habe im „Auswärtigen Amt“ (AA) in Berlin nachgefragt.

Keine Bange, liebe Leserinnen und Leser, ich will meinen Blog jetzt nicht auf das Ausland ausweiten. Aber, wenn man nirgends über ein Thema etwas liest, greift man zur Selbsthilfe.

Deshalb dokumentiere ich heute bloß meine Anfrage und die Antwort des Außenministeriums. Möglicherweise interessiert sich ja doch der eine oder die andere ebenfalls dafür, ob wir ungewollt die durchgeknallten Islamisten indirekt unterstützen.

Meine Frage an das Ministerium von Annalena Baerbock (Grüne) vom Freitag, 23.12.2022:

Blog Bremen so gesehen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

den bisherigen Veröffentlichungen des AA habe ich leider nicht entnehmen können, ob Deutschland aktuell noch Gelder/Hilfsgelder nach Afghanistanüberweist. Für meinen Blog Bremen so gesehen bitte ich um Auskunft: Wenn ja, in welcher Höhe?

Antwort des Baerbock-Ministeriums, ebenfalls am 23.12.22:

„Mit Machtübernahme der Taliban am 15. August 2021 hat die Bundesregierung ihre umfangreiche Unterstützung Afghanistans in den Bereichen bilaterale staatliche Entwicklungszusammenarbeit und Stabilisierung ausgesetzt.

Wir engagieren uns aber weiterhin substantiell im Rahmen humanitärer Hilfe und regierungsferner Basisversorgung, um den Menschen in Afghanistan direkt zu helfen. Das deutsche Engagement zielt darauf ab, einer weiteren Verschlechterung der humanitären Lage für die Bevölkerungentgegenzuwirken. Vor dem Hintergrund der humanitären und wirtschaftlichen Krise hat die Bundesregierung seit der Machtübernahme der Talibanüber eine Milliarde Euro für regierungsferne humanitäre Hilfe und Grundversorgung der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Eine Zusammenarbeit mit den Taliban erfolgt dabei nicht. Die Bundesregierung arbeitet in der Umsetzung der Hilfe mit den Vereinten Nationen, der Weltbank und Nichtregierungsorganisationen zusammen, um die afghanische Bevölkerung – insbesondere auch Frauen und Mädchen – zu unterstützen.“

Ende des AA-Zitats.

Liebe Leserinnen und Leser, so brutal sich das anhört – ich befürchte: Solange die Bevölkerung dank Hilfe von außen Nahrung zum Leben erhält, hält sich der Widerstand gegen die neuen Herrscher Afghanistans vermutlich in Grenzen. Und möglicherweise ist es einem nicht unerheblichen Teil afghanischer Männer ja auch nicht unrecht, dass die Taliban den Bildungs- und Freiheitsdrang der Frauen brutal unterbinden. Nicht auszuschließen.

Hoffen wir, speziell für die afghanischen Frauen und Mädchen, auf das Beste!

Herzlichst

Ihr Axel Schuller

 

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