Wenn Bovenschulte den Taser nicht durchkriegt, braucht er gar nicht erst zum Amtseid anzutreten
Kaum zu fassen: Da fuchtelt ein offensichtlich wirrer Mensch (in diesem Fall ein Syrer) auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke mit einem Riesen-Messer herum, bedroht Menschen – und die Polizei kann nur warten. Aufs Sondereinsatzkommando (SEK), das als einzige „Instanz“ in Bremen die elektronische Waffe namens Taser einsetzen darf. Muss man sich mal vorstellen: 17 Minuten lang hielt der Verwirrte die Beamten in Schach. Hätte der Mann einen weiteren Schritt auf einen Beamten gemacht – der hätte ihn nur mit seiner Pistole stoppen, vermutlich umbringen können. Und die Linken? Haben weiter „Bedenken“ gegen den Taser in Polizeihand. Herzlichen Dank, Herr Bürgermeister, für diesen Koalitionspartner! Ganz tolle Partnerwahl.
Die Bremer Linken und Teile der Grünen haben große Bedenken, jeden Streifenwagen mit einem Taser zu bestücken. Ja, für Herzkranke kann der Elektroschock gefährlich (selten: auch tödlich) enden. Dies ist aber beim Einsatz einer Pistole viel wahrscheinlicher. Außerdem: Wer sich der Polizei stellt, hat nix zu befürchten. Polizisten wiederum, die – wie in Bremen – keinen Taser nutzen dürfen – müsse bange Zeiten überstehen. Bis nämlich ein SEK anrückt.
Wenn es Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) in den Koalitionsverhandlungen nicht schafft, den Linken und den Grünen den Taser als Grundausstattung jedes Streifenwagens abzutrotzen/davon zu überzeugen, kann sich der Herr Präsident des Senats – wie man früher sagte – gehackt legen. Dann braucht er gar nicht erst zum Amtseid anzutreten. Dann vertraut ihm die Mehrheit der Wählerschaft vermutlich eh nicht mehr.
Und Polizistinnen und Polizisten dürften dann jeden Respekt vor dem Regierungs-“Chef“ verlieren.
Klingt seltsam, aber der Taser entwickelt sich spätestens aufgrund des aktuellen Vorfalls auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke zum Lackmustest der Rot-Grün-Roten.
Übrigens, der Taser wird aktuell von der Polizei eingesetzt in: Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz – und in Bremerhaven. Was soll also dieses „Geschiss“ von Linken und Grünen in Bremen?
Diese Bremen-aller-Voraussicht-nach-Mitregierenden setzen lieber auf Krisen-Interventionsteams, die brenzlige Situationen zwischen geistig verstörten Tätern und der Polizei bereinigen sollen.
Und wenn nicht? Dann wird scharf geschossen, oder was? Leute, Kugeln aus dem Lauf einer Feuerwaffe richten in der Regel größeren Schaden beim Gegenüber an als ein kurzer Stromstoß. Der reicht aus, um Gefährder rasch zu entwaffnen..
Vielleicht denkt einer der Koalitionsverhandler m/w auch mal darüber nach, wie sich Polizisten in einer solchen Situation fühlen…
Liebe Leserinnen und Leser, Sie merken, dass ich heute Mühe habe, mich im Zaum zu halten.
Wenn Bovenschulte und Co den Taser nicht endlich für die Bremer Streifenwagenbesatzungen (natürlich nach entsprechender Schulung) freigeben, dann lässt die kommende rot-grüne-rote Regierung noch Schlimmeres befürchten als der Vorgänger-Senat. Ich nenne hier bloß: Unsinnige Verkehrspolitik, Abschotten der Innenstadt gegen Umlandbewohner, zu viele Übergriffe von mit Messern bewaffneten Tätern, Belästigung der Bahnhofsbesucher durch aggressiv bettelnde Drogenabhängige…und so weiter. An Brutalo-Themen wie BILDUNG, Personalvertretungsgesetz, Häfen-Entwicklung, lahmende Verwaltung usw. mag ich noch gar nicht denken…
Munter bleiben!
Herzlichst
Ihr Axel Schuller
P.S.: Die CDU hat sich aufgrund tiefer Verletztheit leider selbst aus dem Koalitionskarussell rausgeschossen und etwas von Neuwahlen gefaselt, falls RGR nix wird. Ich habe den Eindruck, da wär noch was gegangen…
Zum Seitenanfang