Linke Hetze im Weserstadion – Bremens seltsames Gesellschafts-Puzzle
Weihnachtszeit, Ruhezeit. Gelegenheit, mal darüber zu sinnieren, wer mit wem in unserer Stadt…und warum? Ich nenne ein paar Stichwörter, die im Bremer Gesellschafts-Puzzle seltsamerweise zueinanderpassen: Flüchtlingsrat, Radio Bremen, Kirchenasyl, Werder-Ultras, BEK, Innensenator, „Villa Ichon“, Sparkasse. Ich verspreche Ihnen Einblicke, die manchen von Ihnen bislang vermutlich fremd sind.
Puh, jetzt habe ich Sie ja mächtig „angefüttert“…
Los geht’s. In Bremen ist ein „Flüchtlingsrat“ aktiv, der bei der Berichterstattung über das sogenannte Kirchenasyl – besonders bei Radio Bremen – eine wichtige Rolle spielt. Außerdem gibt es den „Verein Zuflucht“ um Geschäftsführer Lars Ackermann. Stets für Überraschungen gut.
Der „Flüchtlingsrat“ haut immer wieder Presseerklärungen raus, die vor Fehleinschätzungen, Selbstgefälligkeit Selbst-Überschätzung strotzen. Die Vertreterinnen und Vertreter schwadronieren da beispielsweise vom „Bruch des Kirchenasyls durch die Bremer SPD“. Als sich die Leitung der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) mit Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) vorige Woche auf die Rückkehr zum alten Kirchenasyl-Verfahren (im Einzelfall) verständigt hatten, geiferten Vereinsvertreter: „Die sog. Einigung kam der autoritären Verkündung eines Urteils gleich“.
Den Flüchtlingsrat wurmte es maßlos, dass man ihn unerhörterweise – obwohl doch so wichtig – nicht zum Austausch zwischen Mäurer und der BEK eingeladen hatte.
Woher nimmt dieser Verein bloß sein ausgeprägtes Selbstwertgefühl?
Auf der Website fluechtlingsrat-bremen wird man dazu fündig. Da prangen Logos jener Organisationen, die den Bremer Verein mit Spenden unterstützen: „Pro Asyl“, UNO-Flüchtlingshilfe, Deutsche Fernsehlotterie und Sparkasse Bremen.
Bei den beiden letzt Genannten nehme ich zu deren Gunsten an, dass sich die Spendengeber nicht umfassend informiert haben, wem sie da Bares rüberschieben.
Ferner findet man auf der Website Hinweise auf eine Auseinandersetzung mit Radio Bremen, die womöglich Spuren hinterlassen hat.
Im Jahresbericht 2023 des Flüchtlingsrates erfährt man detailliert, dass der Verein Radio Bremen „strukturellen Rassismus“ vorgeworfen hat. Der Titel einer RB-Meinungsumfrage „Wie zufrieden sind Sie mit Bremens Asyl- und Migrationspolitik“ hatte den Zorn der guten Menschen auf sich gezogen. Auch den Inhalt der Umfrage fand der Verein anstößig: „Die Fragen sind tendenziös, die Antwortoptionen nahezu ausschließlich restriktiv….Außerdem bedient sie rassistische Narrative und ist populistisch.“
Peng. Dieser Vorwurfs-Cocktail ist gegenwärtig der Schlimmste, den man über anderen auskübeln kann. Jedenfalls in Kreisen der selbsternannten „politisch Korrekten“, auch Sprach-Polizisten genannt.
Eine Beschwerde bei RB-Intendantin Dr. Yvette Gerner führte freilich nicht zum gewünschten Ergebnis. Der Verein auf seiner Website: „Die Ausführungen der Intendantin überzeugen nicht.“ Doch die edlen Geister des Flüchtlingsrates geben nicht so rasch auf. Sie schickten eine Beschwerde an den Programmausschuss des Rundfunkrates. Ergebnis unbekannt. Kann man vermutlich im Jahresbericht 2024 nachlesen, muss man aber nicht.
Bei der aktuellen RB-Berichterstattung über die „Kirchenasyl“-Fälle fiel auf, dass einige Reporter den Flüchtlingsrat ausgiebig zu Wort kommen ließen. Zufall?
Gegenstimmen zu der anfänglich sehr einseitigen und selbstgerechten Sicht der BEK mussten sich regelrecht ins Programm und auf die RB-Website „kämpfen“. Beispielsweise das Interview mit d e m Bremer Migrationsforscher Dr. Stefan Luft.
Erst als Innensenator Mäurer belegen konnte, dass in Bremen und Bremerhaven 10 Prozent aller deutschen Kirchenasyle gewährt werden, setzte auch bei Teilen der Radio Bremen-Redaktion eine gewisse Nachdenklichkeit ein.
Immerhin.
Intensives Nachdenken möchte man auch Lars Ackermann wünschen. Der Mann ist Geschäftsführer des Bremer Vereins „Zuflucht“. Dieser Verein erstellt für die BEK die sogenannten „Dossiers“ über einzelne Kirchenasyl-Bewerber. Dabei sichtet der Verein Bescheide des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), notiert die Erlebnisse der Flüchtlinge auf ihren Routen aus der Heimat über EU-Länder bis nach Deutschland.
Der Weser-Kurier arbeitete dankenswerterweise heraus, dass der Verein Zuflucht – und erst recht nicht die BEK – dabei nicht in den Ländern recherchiert, sondern sich auf Aussagen der Flüchtlinge verlässt. Menschen, die in der Regel anwaltlich beraten werden.
Skeptiker halten es für denkbar, dass Anwälte den Flüchtlingen Hinweise geben könnten, was man in Deutschland vor Gericht sagen sollte, um die Bleibe-Chancen zu erhöhen. Die Anwälte erfahren dem Vernehmen nach auch vorab, wann die Polizei jemanden aus dem Kirchen-Asyl herausholen wird. Dann kann es schon mal passieren, dass sich kirchenfeindliche Autonome (Vermummte) nächtens zur Abwehr in der Zions-Gemeinde einfinden.
Zurück zu Herrn Ackermann: Dieser Geschäftsführer mit kirchlichem Segen „likte“ (Daumen hoch) am Wochenende auf Facebook Bilder aus dem Weserstadion.
Keineswegs zum phantastischen Werder-Sieg gegen Union Berlin.
Nein, der (vermutlich doch dem Evangelium verpflichtete) Mann „likte“ drei Fotos, die der Linke-Bürgerschaftsabgeordnete Olaf Zimmer aus dem Stadion in die Welt geschickt hatte.
Inhalt: Mehrere Banner von offenbar linken Werder-Ultras. Darauf zu lesen: „Wer das Kirchenasyl bricht, zeigt sein wahres Gesicht“ Ferner: „Rechte Senatoren abschieben“. Als Krönung ein Hetz-Plakat: „Feuer und Flamme den Abschiebebehörden“
Solche Banner, inklusive dem unverblümten Aufruf zum Abfackeln von Behörden, lässt der glorreiche SV Werder Bremen auf seinen Tribünen zu, während die Vereinsspitze sich mit großem Bohei von „X“ zurückzieht. Begründung: „Seit Elon Musk die Plattform übernommen hat, haben unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit Hate Speech, Hass gegen Minderheiten, rechtsextremistische Posts und Verschwörungstheorien in einem unglaublichen Tempo zugenommen.“
Liebe SV Werder-Funktionäre: Wie soll man ihr Anti-Rechts-Statement vor dem Hintergrund der Ultra-Banner nennen? Doppelzüngig klingt eigentlich zu harmlos…
By the Way: Wie würde Werder wohl auf Banner von Rechts reagieren. Etwa: „Elon sagt, nur wer AfD wagt, der gewinnt“. Würden derartige Traktate auch geduldet?
Wie gesagt: Weihnachten eignet sich hervorragend, um mal in sich hinein zu horchen, Werder-Chef Klaus Filbry und Co.
Munter bleiben!
Herzlichst
Ihr Axel Schuller
P.S.: Kleines abrundendes Sahne-Häubchen für den Flüchtlingsrat: Der Freundeskreis der „Villa Ichon“ beabsichtigt, 2025 seinen (früher durchaus angesehenen) „Kultur- und Friedenspreis“ an den Flüchtlingsrat zu verleihen. So tickt eben ein nicht unerheblicher Teil der linken/noch immer links-fühlenden Bremer Gesellschaft, der sich abends gern vor den Dänischen Kaminofen kuschelt.
Komisch.
Ich lese den Blog und habe schlechte Laune.!
Es ist schon irre, was da vor sich geht. Man fühlt sich so ohnmächtig.
Interessant herausgearbeitet. Nicht nur Werder ist auf einem Auge blind.
Wenn diejenigen, welche… für das bezahlen sollen, was Deutschland so umtreibt, dann ist das Geschrei groß.
Als ich 2016 einen Flüchtlingssoli für meine Mieter einführte, gab es heftige Proteste vom linken Partyvolk.
Der Hintergrund: Ich vermiete Hobbyräume, wovon die meisten an Musiker zum Proben gehen. Viele von den Musikern sind eher links-grün eingestellt, haben damals „Refugees welcome Parties“ in den angemieteten Räumen veranstaltet (die „Zeitschrift der Straße“ berichtete in der Ausgabe Nr. 37 ). Als die Stadt erklärtermaßen wegen der vielen Flüchtlinge die Grundsteuern erhöhte, habe ich diese Erhöhung weitergegeben, und als „Flüchtlingssoli“ in den Abrechnungen ausgewiesen.
Meine Meinung: wenn jemand überbordend helfen möchte, so sollen diese Leute auch verstärkt dafür bezahlen, statt immer wieder Parties zu feiern, und nebenbei für mehr Aufnahme von Flüchtlingen zu werben.
Ich möchte nicht zuviel schreiben, um nicht als rechtsradikal beschimpft zu werden. Aber die Verantwortlichen werden bald merken (müssen), was die angerichtet haben.
Da sie mich ja direkt ansprechen, hier einige Ergänzungen zu der Recherchearbeit bei dem Erstellen von Dossiers. Gerne können Sie mich das nächste Mal auch erst einmal ansprechen, bevor sie Meinungen/Darstellungen dritter so eins zu eins übernehmen.
Für die Erstellung der Mitteilungsbögen an das Bundesamt werden natürlich hauptsächlich die Aussagen der betroffenen Personen berücksichtigt. Überprüfen können wir das mit Rücksprachen bei Hilfsorganisationen in den jeweiligen Ländern. Dies wird auch regelmäßig von mir gemacht.
Zusätzlich nutzen wir Länderhinweise des Auswärtigen Amtes und des BAMFs so wie Recherchematerial von hier ansässigen NGOs.
Es wird also nicht ausschließlich nur die Aussage der betroffenen Person berücksichtigt. Das Ganze geht schon wesentlich tiefer.!