Zwischenruf: Das Brücken-Chaos hat eine Farbe: Grün
Der Bremer Blick in die eigene junge Geschichte ist manchmal getrübt. Noch mehr, wenn es um schuldhaftes Handeln (oder eben nicht) geht. Beispielsweise: Wer ist eigentlich für das drohende Brücken-Chaos in der Hansestadt verantwortlich? Die Grünen müssen sich sehr warm anziehen.
Die CDU holzt schon wieder blindlings – der noch-Kanzler würde vielleicht sagen – blöd in der Gegend herum. Der „Senat Bovenschulte“ ist demnach schuld, dass Straßenbahnen vermutlich für lange Zeit nicht über die Bürgermeister-Smidt-Brücke fahren dürfen, und die Wilhelm-Kaisen-Brücke während der eigenen Reparaturen deutlich überlastet wird.
Doch, CDU, diese Sicht ist unscharf. Die Übeltäter für die maroden Brücken sind bei den Grünen dingfest zu machen.
Vom 29. Juni 2007 bis zum 5. Juli 2023 – also geschlagene 16 Jahre lang – standen ausschließlich Grüne dem Bau-/Verkehrsressort vor. Die tragen damit die Hauptlast der Verantwortung.
Den Anfang machte Dr. Reinhard Loske. Auf ihn folgte Dr. Joachim Lohse. Für den überhaupt nicht krönenden Abschluss sorgte Dr. Maike Schaefer.
Aktuell muss sich Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) mit dem Brutal-Thema Brücken herumquälen. Als sie sich zu Beginn ihrer Amtszeit (Juli 2023) umgehend dafür aussprach. die wenigen vorhandenen Weser-Brücken auf Vordermann zu bringen, jaulten Grüne wie getretene Hunde auf. Die „von Maike geplanten“ Weserquerungen für Fahrradfahrer müssten auf jeden Fall gebaut werden. Zum Glück hatte da Ünsal bereits ihre Prioritäten festgelegt.
In Wahrheit muss die Sozialdemokratin in den kommenden Monaten beten, dass die Kaisen-Brücke die Last zusätzlicher Verkehre von Bussen und Bahnen aushält – und nicht komplett gesperrt werden muss.
Bremen hat viel zu lange mit seinen Brücken rumgeschlurt. Obwohl Brücken für eine Großstadt am Fluss wie Lebensadern wirken. Zumal die Hansestadt ein Zentrum der Logistik-Branche ist.
Liebe Leserschaft, ich habe mich zu diesem kurzen Zwischenruf entschieden, weil in Bremen in der Vergangenheit gerne arg milde auf das Tun der drei genannten Politiker Loske, Lohse und Schaefer geblickt wurde. Ich möchte deshalb die Verantwortlichkeiten klar benennen. Nach dem Motto: „Wer muss endlich sühnen, die vielen Grünen.“
Gemeinsam müssen wir ab sofort intensivst hoffen, dass die Wilhelm-Kaisen-Brücke durchhält. Und die Bürgermeister-Smidt-Brücke so rasch wie nur irgend möglich komplett erneuert wird.
Zu den Daumendrückern sollten auch die Grünen gehören: Sie haben stets am lautesten auf einen Ausbau des ÖPNV gedrungen, der funktionierende Verbindungen von rechts und links der Weser voraussetzt. Auch für den Flughafen.
Flughafen, da war doch auch mal etwas. Stimmt, die Grünen hatten vor der ’23er Wahl ernsthaft überlegt, das Ding für Passagiere dichtzumachen.
Munter bleiben!
Herzlichst
Ihr Axel Schuller
Guten Morgen! Ja, es waren in dieser Zeit durchweg Grüne an der Spitze des zuständigen Ressorts. Aber im (Gesamt)-Senat wird nicht selten mit Mehrheit über umstrittene Themen und Prioritäten abgestimmt. Mit Folgen, die wir alle tragen. So zum Beispiel bei dem Thema Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen. Dort haben sich immer wieder ( grün-linke) Mehrheiten für eine weitergehende Aufnahme gefunden. Am Ende haben es die zuständigen Regierungen gemeinsam zu verantworten. Cherry picking gibt es dort nicht ! ( wenn es gut läuft waren es ja auch alle 😉)
Ja, wir erinnern uns an den zuletzt absolut kleinlichen Streit um Akten zu der Bundesbrücke für, die der BUND zuständig ist https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/schaefer-bruecken-autobahn-marode-zeitung-streit-100.html, während man sich im GRÜNEN Ressort jahrzehntelang nicht um die Bremer Brücken gekümmert hat, für die Bremen zuständig ist. Peinlich, peinlich für die Bremer GRÜNEN und die Infrastruktur dieser Stadt.
Nächstes Thema im Streit der Verantwortungen zwischen GRÜNEN und SPD, das Axel Schuller vielleicht ebenfalls bearbeiten möchte: Warum werden im Bremer Westen laut WESER KURIER demnächst erneut über 270 Bäume gefällt? https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-groepelingen/bremen-umweltbetrieb-faellt-277-baeume-im-westen-doc7z7gi3ol6cjnbzrf4xx
Weil der Baumschutz in Bremen und Findorff seit Jahren eine KATASTROPHE ist, wodurch zahlreiche Bäume bspw. durch Beschädigungen durch parkende Autos krank geworden sind.
Während die SPD Findorff Fake News im Wahlkampf über angeblich bewilligte Stadtteilbudget von 100.000 Euro für den Baumschutz verbreitet, eine Behauptung, die inzwischen seitens des Ortsamtes West dementiert wurde https://www.findorff-gleich-nebenan.de/2025/02/10/100-000-euro-für-den-baumschutz-bereitgestellt-das-ortsamt-west-dementiert-dreiste-behauptung-der-spd-in-findorff/, sprach Mathias Rätsch von FINDORFF GLEICH NEBENAN mit Ulf Jacob, Leiter Strategie und Politik bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Sprecher für das Bündnis lebenswerte Stadt.
Das deprimierende Fazit des Schwammstadt-Experten aus Findorff: »Fehlender Baumschutz rächt sich. Vorsorgende Schutzmaßnahmen wären billiger als nachträgliche Sanierungen und Neupflanzungen. Großartige Konzepte haben wir genug in Bremen, aber für die Mehrheit der Parteien haben Bäume und ein besseres Stadtklima keine Priorität.«
Anmerkung: Ob neuerdings Poller als Baumschutzmaßnahme (Zuständig: GRÜNE Umweltsenatorin / Umweltbetrieb Bremen) oder als verkehrslenkende Maßnahme (Zuständig: SPD Mobilitätsssenatorin /ASV, dann auch finanzierbar aus dem Stadtteilbudgets der Beiräte) deklariert werden, dürfte den bisher schutzlosen Bäumen reichlich egal sein. Tatsache ist: Wenn kurzfristig nichts passiert gibt es in Bremen und in meinem Stadtteil Findorff in zehn Jahren kaum noch Bäume.
Mehr lesen https://www.findorff-gleich-nebenan.de/magazin/bremen/politik/ulf-jacob/baumschutz/schwammstadt/bremen/findorff/ oder direkt zum Video https://www.youtube.com/watch?v=sze2iQ6o-Iw
Man stelle sich das Szenario mal vor: Es gibt keine Weserquerung mehr für die Straßenbahnen in Bremen. Beide Brücken in der Stadt sind gesperrt, der gesamte Verkehr geht über die B75, die heute schon überlastet ist. Und dann passiert auf der noch verbleibenden Weserbrücke ein Unfall. Dann bleibt für Autofahrer nur mehr der Umweg über die Karl-Carstens-Brücke oder eine weiträumige Umfahrung über die A27 und A1. Und wir wissen auch, (gerade am Wochenende wieder erlebt), wie anfällig die Autobahnbrücke auf der A1 ist. Die Straßenbahnen haben keine Chance mehr auf eine Weserquerung. Wie kommen die Menschen, die auf den ÖPNV angewiesen sind, dann zu ihren Arbeitsplätzen in der Stadt? Oder zur Uni?
Das kommt davon, wenn man viel Geld für sinnbefreite Maßnahmen wie die Verkehrsberuhigung in der Martini-Straße oder Am Wall macht, statt das Geld für die Infrastruktur und deren Ertüchtigung und Erhaltung zu investieren. Ja, das Problem ist ja folgendes: Für den Umbau der Strasse am Wall oder der Martini-Straße steht/stand der/die zuständige Senator/in immer wieder im „Weser-Kurier“. Das war der Zeitung immer mal wieder eine Schlagzeile wert. Sanierungsarbeiten an einer Brücke sieht niemand und damit kann man nicht prahlen. Aber es ist wie im wahren Leben: Irgendwann wird die Rechnung präsentiert. Die leider von den Bürgern bezahlt werden und nicht von den für das Schlamassel Verantwortlichen.
Manchmal hat politisches Versagen einen Namen – oder besser gesagt, einen Protagonisten. In Bremen fällt in diesem Zusammenhang immer wieder einer: Gunnar Polzin, Abteilungsleiter Verkehr. Ein Mann von beeindruckender Statur, rhetorischer Gewandtheit und einem Selbstbewusstsein, das selbst gestandene Senatorinnen und Senatoren in den Schatten stellt. Sein Einfluss auf die Bremer Verkehrspolitik ist kaum zu überschätzen. Umso dringlicher ist es, sich mit seinen Ergebnissen auseinanderzusetzen.
Denn was Polzin anfasst, gerät allzu oft ins Wanken. Ob es nun die Abschaffung der Brötchentaste war, das inzwischen sprichwörtliche Brückenchaos oder die desolate Lage der BSAG – die Liste der Fehlschläge ist lang:
• Brötchentaste – ein politischer Rohrkrepierer mit Signalwirkung, der Autofahrer und Geschäftsleute gegen die Stadt aufbrachte.
• Bundesbrücken (Autobahn, B75) – Planungsleistungen für Sanierung und Neubau, die bis 2020 vom Land hätten erbracht werden sollen, stattdessen: Stillstand.
• Kommunale Brücken – instabil, sanierungsbedürftig, aber ohne Priorisierung in einem stringenten Sanierungsplan.
• Martinistraße – konzeptlose Geldverschwendung ohne erkennbare verkehrspolitische Linie.
• Umsteigepunkt Domsheide – ein Planungsdesaster, das die berechtigten Interessen von Menschen mit Behinderung und Kulturschaffenden gegeneinander ausspielte.
• Fahrrad-Premiumrouten – ambitioniert, aber planlos umgesetzt, Stückwerk statt tragfähiges Konzept.
• Fahrradbrücken – als infrastrukturelles Element unverzichtbar, doch wurde das Momentum für eine durchdachte Realisierung verpasst.
• Parkraumbewirtschaftung & Quartiersgaragen – trotz absehbar verlorenen Prozesses vor dem Bundesverwaltungsgericht weiterhin ohne tragfähige Strategie.
• BSAG in der Schieflage – mangelhafte Aufsicht führte die Bremer Straßenbahn AG in enorme wirtschaftliche Turbulenzen.
• Neue laute Straßenbahnen – überbreit, zu schwer, lärmend; zudem aufgrund der Achslast langfristig schädlich für das Schienennetz.
• Ausschreibung Expresskreuz – verspätete Alstom-Züge, die ab Dezember 2025 eine gravierende Lücke im Fahrplan hinterlassen.
• Bahnwerkstatt Oslebshausen – das womöglich gefährlichste Erbe Polzins: eine wirtschaftspolitische Fehlentscheidung mit existenzbedrohenden Folgen für Bremen und Bremerhaven.
Gerade die Bahnwerkstatt, von der breiten Öffentlichkeit bislang kaum beachtet, könnte sich als gravierender politischer Fehltritt herausstellen. Fachliche Fehleinschätzungen drohen hier, das industrielle Ökosystem Bremens nachhaltig zu destabilisieren. Die milliardenschwere Transformation des Stahlwerks und der Fortbestand der mittelständischen Betriebe in den Stadtbremischen Häfen stehen auf dem Spiel.
Dass Polzin all dies über Jahre hinweg nahezu unangefochten orchestrieren konnte, ist bemerkenswert. Senatoren kamen und gingen – doch er blieb. Mehr noch: Er erwies sich als „Senatorenkiller“. Maike Schaefer hätte wohl rückblickend gerne früher einen Schlussstrich gezogen. Dass sich nun auch Senatorin Ünsal nicht von ihm trennen konnte oder wollte, wirft Fragen auf.
Bremen hat ein Verkehrsproblem – das ist bekannt. Doch wer über Lösungen sprechen will, darf sich nicht allein auf verfehlte Projekte konzentrieren, sondern muss auch die Strukturen und Personen hinterfragen, die diese über Jahre verantwortet haben. Manchmal genügt es nicht, eine neue Senatorin ins Amt zu setzen. Manchmal braucht es eine grundlegende personelle Neuordnung – vor allem dort, wo die eigentliche Verantwortung liegt. Ich hoffe, dass Senatorin Ünsal nun endlich die Kraft für die überfälligen Konsequenzen hat.
Lieber Herr Schuller , da schiessen Sie über das Ziel hinaus . Die CDU holzt nicht blindlings . Böhrnsen , Sieling und Bovenschulte haben die Grünen zu ihrem Wunschpartner erkoren , wohl wissend , was ihnen in Sachen Verkehrspolitik blüht , und die mögliche Koalition mit der CDU abgelehnt , getragen von weiten Teilen der Partei. Ideologie ging vor Vernunft , und die Verantwortung dafür trägt der Koch . Und nicht der Kellner , um Schröder zu zitieren .
Zu dem vorgenannten Brückenszenario kommt dann ab März noch dieses „Geschenk“ für Pendler hinzu:
Stau vorprogrammiert: Die Fahrbahn der Bundesstraße 75 (B75) zwischen Delmenhorst und Bremen wird in wenigen Wochen für Pendler zum Nadelöhr. Ab März starten auf der wichtigen Verkehrsachse Sanierungsarbeiten, betroffen ist der Bereich zwsichen den Anschlussstellen Delmenhorst-Stickgras und der Bremer Landesgrenze. Das teilte die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Oldenburg mit. Lapidar noch folgende Bemerkung zum Schluß: „Erhebliche Verkehrsbehinderungen“ seien wahrscheinlich, da sich die Baumaßnahmen zeitlich mit weiteren Projekten im Bundesland Bremen überschneiden. Trotz sorgfältiger Planung hätten sich diese Überschneidungen nicht vermeiden lassen, teilte die Behörde weiter mit.
Offensichtlich ist, selbst ohne jegliche Planung könnte das Verkehrschaos in und um Bremen nicht größer sein und es drängt sich einem der Eindruck auf, dass hier eine gewisse Absicht dahinter steckt, oder zumindest eine Fahrlässigkeit gegenüber einer Bevölkerungsgruppe, die aus beruflichen Gründen frühmorgens und nachmittags hin und her pendelt. Es wird Zeit, dass die Politik die Wichtigkeit der Verkehrsadern der Stadt erkennen und die Lebenszeit der Arbeitnehmer, die sich täglich dieses Chaos antun müssen, mit etwas mehr Respekt behandeln und nach Lösungen suchen, und dies nicht nur wie ein unbequemes Tabuthema abgetan wird, nur weil es der Koalitionspartner so will! Denn eins ist bei den Grünen klar, sobald von irgendeiner Bundesquelle wieder ein Fördertopf „gemolken“ werden konnte, wird dies sofort für das nächste „Luftschloss“ verplant. Erinnert ein bisschen an Eltern, deren Kinder nichts zu essen haben, die dann aber trotzdem verfügbares Geld für Kneipen- und Kinobesuche ausgeben.
@ Markus Bremermann: Ein paar ergänzende Informationen zur Personalie Gunnar Polzin: Er wurde im Frühjahr 2011 vom Loske-Ressort aus Kassel geholt, um ein Verkehrs-Gesamtkonzept für Bremen zu entwickeln. In Kassel leitete Polzin seit 2007 das Amt für Straßenverkehr und Tiefbau. Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) berichtete, dass ihm in der Amtsführung Arroganz vorgeworfen wurde, „von Konflikten, die es mit mehr als einem Dezernenten gegeben haben soll“, von „zuweilen allzu forschem Auftreten und scharfen Tönen“, mit denen er Klagen von Bürgern in öffentlichen Versammlungen begegnete, davon, dass er mit seinen Aktionen „selbst die Rathausspitze in Erklärungsnot“ gebracht haben soll (HNA v. 09.04.2011). In einem erbitterten Kommentar wurden in der HNA Planungs- und Finanzierungsdefizite beim Umbau einer Straßenkreuzung in Kassel beklagt, die zu jahrelangem Ärger und Staus geführt hätten (HNA v. 01.07.2011). Wesentlich verantwortlich für die „Blamage“: Gunnar Polzin und Baudezernent Joachim Lohse, der kurz nach Polzin als Senator für Umwelt, Bau und Verkehr nach Bremen wechselte.
Polzin war in Kassel einer der Wegbereiter für das Fahrradverleihsystem „Konrad“, dessen Einführung „von Pannen“ gesäumt war – dafür fühlte „sich Polzin offenbar nicht verantwortlich“, so die HNA v. 10.11.2011. In Kommentaren im Internet wurde ihm eine „rücksichtslose Fahrradpolitik“ unterstellt (Weser Kurier 11.05.2011).
Egal ob Bundes- oder Landesebene: Das oft sinnbefreite Ausgeben nicht vorhandenen Steuer-Geldes hat eine definierte politische Farbe: Grüne Wirtschafts- und Umweltpolitik im Bund und grüne Verkehrspolitik in Bremen. Statt grüner Ampeln auf den Ein- und Ausfallstraßen zu den morgend- und abendlichen „rushhours“ für die arbeitende Bevölkerung (dadurch weniger Schad- und Feinstaubausstoß !) zu ermöglichen, erleben wir einen zerhackten Fahrfluß und erheblichen Zeitverlust. Von 30iger Zonen bis 22.00 Uhr wegen „nachtaktiver Kindergärten und Seniorenheimen“ mal ganz zu schweigen.
Wenn der Umstieg (soweit möglich?) in den ÖPNV aber u.a. deswegen nicht möglich ist, weil Brücken und Weserquerungen marode, weil durch den Bremer Senat seit Jahrehnten kaputt gespart wurden, dann hat sich eine solche „Umwelt-Politik“ – einst Markenkern der Grünen – ad absurdum geführt. (von den geopferten Bäumen mal ganz zu schweigen)
Und wer vor lauter Transformation nicht mehr merkt, dass das Geld „alle“ ist, und im Dezember 2024 in einem Piratenstreich den E-Auto-Aspiranten trotz Versprechen, bis 31.12.24 bestellte E-Autos noch zulassen zu können, kurzerhand zum Wochenende die Umwelt-Prämie streicht, der sollte diesen Gefoppten mal offenbaren, was er am Freitag vor dieser unsäglichen Entscheidung im Kabinett für einen „Stoff“ geraucht hat.
Sinn stiftende Politik für die Zukunft einer alternden Industriegesellschaft, gerade auch im Klima- und Umweltschutz, sieht anders aus!
Vor dem Geldausgeben hat der liebe Herrgott zu Recht den Rechenschieber gesetzt, aber rechnen sollte man damit schon können wollen.
Immer dieses Genöle über die grün gesteuerte Bremer Verkehrspolitik im Namen der angeblich so gequälten Pendler. Die sollen sich gefälligst eine Wohnstatt in der Nähe ihres Arbeitsplatzes oder im öffentlichen Dienst einen Job mit 5 Tagen Homeoffice suchen. Dann müssen sie auch nicht mehr pendeln und gewinnen Zeit für den einen oder anderen Café Latte in den pittoresken Kneipenvierteln der überwiegend grünwählenden zentrumsnahen Stadtteile. So ist allen geholfen: Den Pendlern und dem darbenden Gastgewerbe.
Klingt völlig irre, aber so stelle ich mir den Mindset grüner Milieus und Parteitage vor.
@Eckhard Hansen: Eine Posse aus dem Bremer Politikbetrieb – nur leider ohne Komik. Gunnar Polzin und Senator Joachim Lohse, beide aus Kassel, aber nicht gemeinsam, sondern quasi voreinander geflohen. Lohse ahnte nicht, dass sein Vorgänger Reinhard Loske ihm Polzin bereits hinterlassen hatte. Und so nahm das Unheil seinen Lauf.
Polzins Staatsräte wechselten: Erst Wolfgang Golasowski, dann Gabriele Friderich und kurz Jens Deutschendorf, sodann Ronny Meyer, der unter der von ihm wenig geschätzten Senatorin Maike Schaefer Polzins Unvermögen gekonnt für ihre Demontage nutzte. Dann Meyers Ruf nach Berlin, die „Brötchentaste“ als letzter Akt – der Rest ist wahlentscheidende Geschichte. Das war dann aber schon unter Staatsrat Nummer fünf: Enno Nottelmann.
Doch während oben das Personal rotierte, blieb Polzin unbeeindruckt. Er überlebte nicht nur zwei Senatoren und diverse Staatsräte, sondern auch eine beachtliche Reihe von ASV-Leitern:
• Brigitte Pieper (2011–2019)
• Ludger Schleper (2019–2021, kommissarisch)
• Sebastian Mannl (2020–2021)
• Vakanz (2021–2022)
• Rick Graue (seit 2022)
Es scheint einfach nach dem unausgesprochenen Bremer Prinzip des konsequenzfreien Handelns zu gehen: „Ist mir doch egal, wer über mir Senator:in ist und unter mir verzweifelt!“
So kommt es zum katastrophalen infrastrukturellen Versagen bei den Bremer Brücken und der Entscheidung für eine Bahnwerkstatt in Bremen-Oslebshausen.
Als einer, der 30 Jahre lang in der Brückenbauabteilung des ASV gearbeitet hat, stimme ich Ihnen wie immer voll zu:😂
Es gab und gibt kein einzigen Brückenbauexperten im grünen und jetzt SPD-geführten Verkehrsressort, kein sog. Spiegelreferat. Die Experten sitzen im untergeordneten Fachamt ASV. Dort war und ist keine einzige Amtsleitung grünes Parteimitglied. In der Brückenbauabteilung gab es kein grünes Mitglied in den Führungsfunktionen. 2 Personen waren grünes Parteimitglied, eines davon ich.
Es wurden unzählige Deputationsvorlagen beschlossen zum Zustand der Brücken, oft fehlte das Geld, tw vom Bund für die A1 und Stephaniebrücke, manchmal Personal, und natürlich wussten die grünen Senatsmitglieder alles.
Aber mit Verantwortung allein, wie Sie es glauben machen wollen, ist es nicht getan. Sagt der Brückenbauinschenör zum Schreiberling.
Ich teile Ihre Meinung zu dem Thema und zu den Grünen voll und ganz! Und das betrifft nicht nur Bremen. Für Bremen jedoch ist anzumerken und m.E. nicht zu vergessen, dass die SPD seit dem 31.07.1945 den Bremer Bürgermeister stellt. Die angesprochenen 16 Jahre, in denen ausschließlich Grüne dem Bau-/Verkehrsressort vorstanden, erfolgten folglich unter sozialdemokratischer Aufsicht!
Böte es sich nicht im Sinne Grüner Kreativität an, bis zum Neubau der Layla-Condé-Brücke auf der alten Überquerung eine weitere Fahrrad-Premium-Route einzurichten? Diese hätte, anders als ihr Gegenstück an der AOK Kreuzung, immerhin keinen Charme eines Alpe d `Huez für ganz wenige Anfänger und würde die Brücke gewichtsmäßig sehr entlasten. Der motorisierte Individualverkehr würde weiter zurückgedrängt. Schließlich wollen wir mit dessen Bau ausschließlich Arbeitsplätze und Steuereinnahme generieren. Fahren und Parken muss aber dann im Ausland passieren.