Zwischenruf: Das Brücken-Chaos hat eine Farbe: Grün

11.02.2025 13 Von Axel Schuller

Der Bremer Blick in die eigene junge Geschichte ist manchmal getrübt. Noch mehr, wenn es um schuldhaftes Handeln (oder eben nicht) geht. Beispielsweise: Wer ist eigentlich für das drohende Brücken-Chaos in der Hansestadt verantwortlich? Die Grünen müssen sich sehr warm anziehen.

Die CDU holzt schon wieder blindlings – der noch-Kanzler würde vielleicht sagen – blöd in der Gegend herum. Der „Senat Bovenschulte“ ist demnach schuld, dass Straßenbahnen vermutlich für lange Zeit nicht über die Bürgermeister-Smidt-Brücke fahren dürfen, und die Wilhelm-Kaisen-Brücke während der eigenen Reparaturen deutlich überlastet wird.

Doch, CDU, diese Sicht ist unscharf. Die Übeltäter für die maroden Brücken sind bei den Grünen dingfest zu machen.

Vom 29. Juni 2007 bis zum 5. Juli 2023 – also geschlagene 16 Jahre lang – standen ausschließlich Grüne dem Bau-/Verkehrsressort vor. Die tragen damit die Hauptlast der Verantwortung.

Den Anfang machte Dr. Reinhard Loske. Auf ihn folgte Dr. Joachim Lohse. Für den überhaupt nicht krönenden Abschluss sorgte Dr. Maike Schaefer.

Aktuell muss sich Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) mit dem Brutal-Thema Brücken herumquälen. Als sie sich zu Beginn ihrer Amtszeit (Juli 2023) umgehend dafür aussprach. die wenigen vorhandenen Weser-Brücken auf Vordermann zu bringen, jaulten Grüne wie getretene Hunde auf. Die „von Maike geplanten“ Weserquerungen für Fahrradfahrer müssten auf jeden Fall gebaut werden. Zum Glück hatte da Ünsal bereits ihre Prioritäten festgelegt.

In Wahrheit muss die Sozialdemokratin in den kommenden Monaten beten, dass die Kaisen-Brücke die Last zusätzlicher Verkehre von Bussen und Bahnen aushält – und nicht komplett gesperrt werden muss.

Bremen hat viel zu lange mit seinen Brücken rumgeschlurt. Obwohl Brücken für eine Großstadt am Fluss wie Lebensadern wirken. Zumal die Hansestadt ein Zentrum der Logistik-Branche ist.

Liebe Leserschaft, ich habe mich zu diesem kurzen Zwischenruf entschieden, weil in Bremen in der Vergangenheit gerne arg milde auf das Tun der drei genannten Politiker Loske, Lohse und Schaefer geblickt wurde. Ich möchte deshalb die Verantwortlichkeiten klar benennen. Nach dem Motto: „Wer muss endlich sühnen, die vielen Grünen.“ 

Gemeinsam müssen wir ab sofort intensivst hoffen, dass die Wilhelm-Kaisen-Brücke durchhält. Und die Bürgermeister-Smidt-Brücke so rasch wie nur irgend möglich komplett erneuert wird.

Zu den Daumendrückern sollten auch die Grünen gehören: Sie haben stets am lautesten auf einen Ausbau des ÖPNV gedrungen, der funktionierende Verbindungen von rechts und links der Weser voraussetzt. Auch für den Flughafen.

Flughafen, da war doch auch mal etwas. Stimmt, die Grünen hatten vor der ’23er Wahl ernsthaft überlegt, das Ding für Passagiere dichtzumachen.

Munter bleiben!

Herzlichst

Ihr Axel Schuller