„Sascha allein zu Haus“ – was richtet die Bildungssenatorin als Nächstes an?

01.06.2025 9 Von Axel Schuller

Sascha Aulepp, aktuell Bremer Bildungssenatorin, dilettiert weiter vor sich hin. Sie produziert Fehlleistungen am „laufenden Band“. Der neueste Clou: Aulepp kündigte von jetzt auf 1. Juni ein absolutes Handyverbot in Bremer Schulen an, was sie aber nicht umsetzen kann. Der Grund: Sie hat vergessen, den (in Bremen sehr mächtigen) Personalrat zu fragen. Allmählich gewinnt man den Eindruck, dass die Frau ohne jedes „Back-Office“ (also Behördenapparat) agiert. Sascha, allein zu Haus?

Sascha Karolin Aulepp, SPD, Sozialdemokratin, 54 Jahre alt, Juristin – immerhin mal stellvertretende Richterin am Staatsgerichtshof. Und SPD-Landesvorsitzende (2026-2021). Heute: leider Bildungssenatorin.

Die Frau ist ein Phänomen. Sie ist für ein unfassbares Ding nach dem anderen verantwortlich – und sitzt dennoch fest im Senatssattel. So allmählich beflügelt dies abseitige Phantasien. Wer hat mit wem und: warum fühlen sich ihr der Bürgermeister und andere Ober-Sozis so sehr verbunden? Irgend etwas (manche nennen das lax auch „Leiche“ im Keller) muss es doch geben, dass Frau Aulepp sich einen Bock nach dem anderen leisten kann, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Dass Bovenschulte und sie dem Vernehmen nach in der gleichen Uni-Examensgruppe waren, kann doch keine Erklärung sein. Auch, dass Aulepps Mann als Referatsleiter im Rathaus tätig ist, kann den mangelnden bürgermeisterlichen Durchgriffs-Willen kaum motivieren.

Womöglich setzen SPD-Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, SPD-Landeschef Falk Wagner und SPD-Fraktionschef Mustafa Güngör auch einfach auf die spürbare Sympathie der Bremer Journaille für Aulepp. Auch dort fragt man sich: Woran liegt’s? Es kann doch nicht an der von Aulepp bevorzugt getragenen roten Kleidung liegen. Aber, woran dann?

Den sprachlichen Vogel hat am Wochenende Radio Bremen abgeschossen. In der Hörfunk- und Internet-Meldung des Senders zum Handyverbot hieß es: „Die neue Regelung kann aus organisatorischen Gründen aber erst zum neuen Schuljahr Mitte August starten.“

„Aus organisatorischen Gründen“, so so. Ach du liebes Gottchen, wie lieb diese Formulierung doch klingt. Der Weser-Kurier – sonntags auf seinen Online-Aufritt reduziert – meldete: „Für die Wirksamkeit des entsprechenden Erlasses sei das Mitbestimmungsverfahren des Personalrates notwendig. „Dies ist offenbar noch nicht geschehen.“ Nicht geschehen, oder verpennt?

Zusammengefasst: Irgendwie steht Aulepp gerade ziemlich blöd da.

Dies ist nicht zum ersten Mal. Voriges Jahr stimmte sie im Senat dem Etat ihres Ressorts zu, um einige Monate später – der Winter hatte noch nicht richtig begonnen – zu offenbaren: Das eingeplante Budget für die Heizungen in den Schulen sei bereits aufgebraucht. Einen Misstrauensantrag der CDU schmetterten SPD, Grüne und Linke – erwartungsgemäß – ab. 

Bereits im April 2022 hatte Aulepp ihre Staatsrätin nach nur vier Wochen auf die Straße gesetzt. Inhaltlich unmöglich und: Für uns Steuerzahler ärgerlich, weil teuer. Die nächste Staatsrätin ist nun nach Hamburg – freundlich formuliert – ausgewichen. So mangelt es im Ressort aktuell an der obersten Leitungsbeamtin für die Kindergärten, die auch für den Etat des Gesamtressorts (Schulen und Kita) zuständig war. Und das in Zeiten der noch dramatischer werdenden Bremer Finanznot.

In der Vergangenheit war Aulepp mit einer verwegenen Definition von Schulen in freier Trägerschaft aufgefallen, die sie kurzerhand zu „Parallelwelten“ erklärte. Dazu kam der vergeigte Umzug einer berufsbildenden Schule ins Ex-Sparkassengebäude. Und, nicht zu vergessen, Aulepps Weigerung, für nicht deutsch-sprechende Kinder (wie in Hamburg) verpflichtend Vorschulklassen einzuführen. Und, und und.

Liebe Leserschaft, ich will Sie nicht mit der Recherche in den Archiven von WK, RB oder auch bremensogesehen langweilen. Bei Interesse können Sie dort ja selbst nachschauen.

Ich möchte lieber Ihre Aufmerksamkeit auf die Frage lenken: Über wie wenig Ehrgefühl, also fehlendes politisches Verantwortungsgefühl, darf ein Bremer Senatsmitglied heutzutage verfügen? Frau Aulepp reißt mittlerweile jede Limbo-Stange der politischen Verantwortung. Und nix passiert.

So kann man auch die Achtung des Wahlvolkes vor „der Politik“ pulverisieren. Leider.

Munter bleiben!

Herzlichst

Ihr Axel Schuller