Liebe Wirtschaftssenatorin Vogt,

21.10.2025 8 Von Axel Schuller

…das ist jetzt nicht ihr Ernst! Sie lassen Ihren Anwalt tatsächlich schreiben: „Diese persönliche Entscheidung des Staatsrates“ (er wolle mehr Zeit mit der Familie verbringen ) „hat aus der Sicht der Senatorin dazu geführt, dass er in der Folge nicht mehr in dem für die Funktion eines Staatsrates erforderlichen Umfang zur Verfügung gestanden hat und damit aus persönlichen Gründen nicht mehr für dieses Amt geeignet war.“ Ist das die neue Definition Linker Familien-Politik?

Kristina Vogt, dass Ihr Anwalt bei der vorzeitigen Pensionierung des Staatsrates Sven Wiebe „keine Anhaltspunkte für eine Veruntreuung“ von Steuergeldern erkennen kann – geschenkt. Das dürfen Sie auch von ihm erwarten. Dafür haben Sie ihn engagiert.

Aber, dass ein Jurist in Ihrem Namen Argumente aus der Nachkriegs-Mottenkiste hervorzaubert, nur um Sie vom Vorwurf der „Veruntreuung“ reinzuwaschen – ist das einer aufrechten Linken Politikerin wirklich würdig?

Nach dem Motto: Wer sich mehr um die Familie kümmert, bringt’s im Job nicht mehr. Mit dieser „Begründung“ werden viele Frauen auch heute noch um ihre Karriere betrogen.

Aber was reg ich mich auf. 

Lesen wir doch einfach mal in einem „Themenpapier“ der Linken zur vorigen Bundestagswahl:

„Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf keine Frage der individuellen Durchsetzungsfähigkeit und der Bereitschaft zum Entgegenkommen der Arbeitgeber sein. Politik und Unternehmen stehen in der Verantwortung für eine familienfreundliche Arbeitswelt. Die Rechte von Eltern im Berufsleben müssen gestärkt werden.“

Frau Vogt, gehören Sie etwa gar nicht mehr der Partei Die Linke an?

Eine Leserin kommentiert einen Weser-Kurier-Artikel über die Argumentation Ihres Anwaltes bei FaceBook so:

„Die neue Patex-Senatorin. Man muss als Staatsrat nur mitteilen, dass man sich mehr um seine Kinder kümmern möchte (wer will das nicht?) und dann hat der Dienstherr automatisch kein Vertrauen mehr in die Arbeitsleistung? Unfassbar! Shame on you Kristina Vogt! Wo ist eigentlich hierzu die Stellungnahme der Fraktionsvorsitzenden Sofia Leonidakis? Sonst muss sie sich doch auch immer zur Retterin der Enterbten aufspielen.“

Liebe Senatorin Kristina Vogt, genug der Worte. Sie wissen selbst, was zu tun ist

Herzlichst

Ihr Axel Schuller

(Munter bleiben!)