Irre: Wölfe metzeln Schafe nieder – und wir gucken wie dumme Lämmer drein
Sorry, heute wird’s brutal anschaulich: Stellen Sie sich bitte vor, Sie stehen irgendwo entspannt auf ´ner Wiese. Plötzlich springt Sie ein Kannibale von hinten an, und frisst Sie vom Po beginnend, über die Nieren usw. auf. Noch schlimmer: Dieses Wesen lässt mittendrin von Ihnen ab – im Zweifelsfall sterben Sie unter schlimmsten Qualen, bluten langsam aus. Genau so ergeht es aktuell Schafen, die von Wölfen gerissen werden.
Man kann es als normal Denkender einfach nicht nachvollziehen: Ein Wolf killt auf einem Bremer Deich fünf Schafe. Wenig später fällt ein solches Raubtier in Harburg bei Hamburg über eine Herde her und massakriert 16 Schafe auf einen Schlag; sechs weitere mussten eingeschläfert werden. Und wir? Wir glotzen wie dumme Lämmer drein.
Wenn Juden oder Moslems ein Tier schächten – also Kehle durchschneiden, ausbluten lassen – wenden sich die meisten von uns entsetzt ab. Solange (etwa 30 Sekunden) darf man ein Tier doch nicht leiden lassen, rufen wir dann voller Abscheu und Mitleid aus. Was schätzen Sie wohl, wie lange der qualvolle Tod eines Schafes dauert, das nachts auf der Weide von hinten auf-, bzw. angefressen wird (Bilder auf NDR.de)? Die meisten Wolllieferanten verenden qualvoll nach Stunden.
Herrgott noch mal, sind wir Menschen mittlerweile so mitleidsfrei oder ist uns teilweise der “gesunde Menschenverstand” abhanden gekommen? Offenbar ist vielen der Schutz des Raubtieres namens Wolf wichtiger als das Leben der Milch- und Wolle-liefernden Schafe.
Es kann doch nicht sein, dass Herr „Isegrim“ schalten und walten kann – und wir lassen uns vom Polit-Sprech einlullen. Die Damen und Herren, die sich voll und ganz dem EU-Recht verpflichtet fühlen, erklären nach jeder Wolf-Attacke nahezu gleichlautend: Ja, es ist bedauerlich, dass ein “Problem-Wolf” erneut Schafe gerissen hat. Ja, aber EU- und Bundesrecht haben den Wolf halt unter besonderen Schutz gestellt.
Begründung: Der Wolf gehört zur europäischen Artenvielfalt. Also wird er nicht mehr wie in der DDR abgeballert, sondern soll seinen Lebensraum zurückgewinnen. Seltsam, Schäfer m/w sehen das völlig anders.
Warum hatten wir bis 1990 eigentlich Ruhe vor dem Raubtier? Ganz einfach. Der Wolf wurde im Ostblock gejagt und – gründlich wie Menschen sind – ausgerottet. Seit Wegfall des „Eisernen Vorhangs“ frisst er sich durch die Gegend, vermehrt sich sehr erfolgreich (Tragezeit: 63 Tage, meist zwei bis fünf Welpen). Die Deutsche Wildtierstiftung beschreibt die Gefahr für diese Raubtiere so: „Der ausgewachsene Wolf hat in Deutschland keine natürlichen Feinde, er steht am Ende der Nahrungskette.“ Anders ausgedrückt: Ihm kann keiner was!
In der Theorie der Welt- und Naturschutzträumer futtert der Wolf nur krankes Wild, humpelnde Wildschweine und zum Nachtisch auch mal Beeren. Die Realität in einem dichtbesiedelten Raum wie Deutschland bietet ihm aber immer wieder einen festlich gedeckten Tisch in Form von Schafherden.
Früher wurden diese Herden von Border Collies auch nachts zusammengehalten. Seitdem Lupus auf Streifzügen ist, müssen die Tiere mit E-Zäunen eingepfercht und geschützt werden. Zunächst förderten Bund und Länder Zäune, die 70 Zentimeter hoch sein mussten. Hielt den Wolf natürlich nicht ab. Nun müssen die Zäune 120 Zentimeter hoch sein. Hui, jeder Hütehund springt schon mal bis zu 200 Zentimeter hoch.
Helfen könnten Jäger, die sich heutzutage mit der Flinte ums kranke Wild „kümmern“, bzw. eine Überpopulation verhindern.
Die EU hält jedoch starr am Jagdverbot für Wölfe fest. Irgendwann wird es vermutlich so viele dieser Raubtiere geben, dass die EU – darin ist sie geübt – ein Förderprogramm zur Aufzucht von Schafen auflegen wird. Denn der Nutzen der Schafe – als Rasen– und Heidemäher sowie als Deichbefestiger – ist unbestritten. Anders als der von Wölfen?
Wer bringt Politik, Verwaltung und Naturschutz-Besessene endlich zur Vernunft?
In Polen, so höre ich von Jägern, gilt der gleiche Schutz für Wölfe wie bei uns. Ist ja auch EU. Aber in Polen nehmen sie es mit den Gesetzen offenbar nicht so ernst wie bei uns. Dort werden Wölfe angeblich „bejagt“, also abgeschossen. Die Folge: Schafe können nachts wieder ruhig schlafen – und die Schäfer auch.
Munter Bleiben!
Herzlichst
Ihr Axel Schuller
Der Wolfsschutz ist unsinnig und brutal! HJL
Moin Herr Schuller,
hier melde ich mich als bisher stiller Leser (Bremer, verheiratet, Hausbesitzer, Rentner 68 Jahre, ) nicht zum Thema Wölfe.
Mich frisst die Verzweiflung zur Bremer Politik auf.
Steuergeld wird aus meiner Sicht in vielen Bereichen verschwendet.
Angefangen bei der unnötiger Vergrößerung des Senats, 3 weniger als 3 mehr wäre wirkungsvoller gewesen.
Klinik Links der Weser, kann sie nach den Bonner Plänen nicht überleben?
Ich sehe nur weitere Investitionen (aus 60 geschätzten Millionen werden sicherlich 100) beim Krankenhaus Mitte die beim Erhalt von LdW nicht erforderlich sind.
Vermüllung der Stadt bei mir in Pusdorf sind die Containerplätze ständig vermüllt. Dort werden Ratten und AfD Wähler gezüchtet. Zum Mängelmelder der Bremer Entsorgungsbetriebe habe ich keine Kraft mehr da er keine Änderung bringt.
Die Polizei ist hilflos oder besser lustlos, sie fährt sehend vorbei. Angesprochen auf zugeparkte Gehwege kommt die Antwort, für den ruhenden Ferkehr sind wir nicht zuständig.
Umwelt, Klima habe ich nicht aus den Augen verloren. Auto abgeschafft, Geld für eine Brennwerttherme angespart aber unsicher was tun wenn unsere 23 Jahre alte Gasheizung den Geist aufgibt. Wärmepumpe vermutlich nicht machbar und preislich nicht zu stemmen.
Heute kommt unser Balkonkraftwerk, eine Investition die zu Lebzeiten nicht mehr wirtschaftlich wird.
Ich fühle mich hilflos, beginne an der Demokratie zu zweifeln weil ich nicht sehe das der Wählerwille umgesetzt wird.
Schreiben sie doch bitte über Ansätze wie der Bürger Änderungen erzwingen kann. Probleme aufzeigen reicht nicht.
Liebe Grüße
Manfred Salzwedel
P.S. einfach mal auf die Schnelle ausgespeichert
Moin Kollege,
ich bin immer ein Fan Deiner Kolumne, spricht Sie doch das aus, was
ich in allen anderen Medien (und unserem geliebten Weser Kurier)
immer wieder so schmerzlich vermisse. Weiter so …
Aber diese populistische “Wer hat Angst vorm bösen Wolf”-Geschichte
war unter biologischen, naturschutzmäßigen und journalistischen
Gesichtspunkten, zumindest für mich, heute mal unter BILD-Niveau
angesiedelt und hoffentlich der Aussreisser Deiner sonst spannenden
und meist hundertprozentig zutreffenden Kommentierungen.
Beste Grüße
Martin Rospek
Hallo, es ist zwar sehr drastisch dargestellt, aber prinzipiell hast Du recht. Wir bestimmen, wie immer, welches Tier ein Recht auf Leben hat, obwohl uns die Schafe als Nutztiere doch sehr wichtig sein müssten. Die sorgen für einen guten Zustand der Deiche etc. Aber es bleibt ja nicht bei Schafen, sondern in Harpstedt wurden kürzlich auch Pferde und Rinder erheblich verletzt und alle sogenannten Schutzzäune helfen nicht. Die Halter der gemordeten Tiere erhalten dann eine Entschädigung für das Leid, was deren Tiere ertragen mussten. Seltsam, oder?
Danke Axel für diese Sicht auf die Wölfe: plakativ aber sehr lebensnah beschrieben. Die meisten, die über Wölfe reden, kennen sie wohl nur aus Märchenbüchern oder eingezäunten Wolfszentren.
Vielleicht sollten die Politiker, die sich so sehr um die lieben Wölfe kümmern und sie so gerne hegen und pflegen wollen, vor weiteren Eskapaden mal einen Jagdschein machen. Da könnten sie lernen, wie viel Wissen man braucht um im Wald alles im Gleichgewicht zu halten, so dass weder Unter- noch Überbevölkerung einzelner Arten auftreten. Sie würden ferner lernen, wie viel Arbeit es ist, die Tiere so zu bejagen, dass dieses Gleichgewicht erhalten bleibt. Gingen sie ( die Politiker) dann auch noch mal mit den Schäfern ein paar Tagen Schafe hüten in Wolfsgebieten und schauten sie zu, wie ein hungriges Wolfsrudel Schafe und andere Nutztiere reißt ( nicht unbedingt tötet oder auffrisst), dann könnte sich durch diesen Perspektivwechsel ihre Sicht auf die Wölfe verändern. Aber welcher Politiker will schon seine Meinung ändern oder gar was dazu lernen? Einfacher ist es doch, „mit den Wölfen zu heulen“!
Ich sehe das wolfsproblem eher exemplarisch für unseren Zeitgeist der macht- und selbstdarstellungszwänge. Der moderne europäische Politiker und Bürger hält sich einerseits für allwissend und allmächtig (allerdings nur mit mobilphone) ,, andererseits ist deren Endlichkeit durch Corona kläglich sichtbar geworden. Wenn eigentliche Probleme nicht mehr lösbar scheinen, schafft man durch scheinbare Innovationen ( wem soll das dienen) Starre Haltungen ( wir sind fehlerlos) und Überregulierung immer neue Probleme und selbst Sinn. Man streut immer wieder Sand ins Getriebe, anstelle Öl.. Also Wolf und Bär her, schützen, abwarten bis was passiert und alle kriegen mit, das es eine EU gibt. Wenn ihr uns nicht liebt, sollt ihr uns fürchten. Das schlimme, profilierungszwänge scheinen eine ansteckende Verhaltensweise zu sein.