Irre: Bremen aast mit dem Geld rum, und jeder Bayer muss – ungefragt – dafür blechen!

01.10.2023 8 Von Axel Schuller

Wenn ich ein Bayer wär’, würd ich Herrn Söder die Hölle heiß machen. Nicht, weil ich ihn für einen Opportunisten halte, sondern weil er bayerische Steuergelder verschleudert. Man muss sich das mal aus bayerischer Steuerzahler-Sicht vorstellen: Allein dieses reiche Bundesland zahlt jedes Jahr über 9 Milliarden in den 18,5 Milliarden Euro großen  Länderfinanzausgleich ein. Irre! Auch an Länder, die – wie Bremen – offensichtlich nicht mit Geld umgehen können.

Ich weiß, diese Zeilen kommen einer „RolandLästerung“ nahe. Kann sein. Aber, Sie kennen mich: Ich nehme den Mund nur dann so voll, wenn ich auch Belege dafür habe. Also, auf zu den Fakten!

Bremen – die Stadt ist wunderbar und wirkt so anziehend, dass jährlich Unmengen Touristen hier herkommen. Dabei kriegen sie – zum Glück – nix davon mit, dass unser Schulsystem himmelschreiend schlechte Ergebnisse produziert. Dass im kleinsten Bundesland mit dem Geld weiter rumgeaast wird. Dass Bremen bei der Kriminalität (auch von ausländischen Jugendbanden) bundesweit auf Platz 5 liegt. Dass Bremen sich Dinge leistet, für die es kein Geld hat.

Dass unser Zwei-Städte-Staat trotzdem über die Runden kommt, verdanken wir a) dem Länderfinanzausgleich und b) den äußerst „kooperativen“ -:) Banken.

Achtung, geneigte Leserschaft, ab jetzt kann es wehtun.

Das Bildungssystem ist stehend k.o. Zehn Prozent aller Bremer Schulabgänger verlassen die Schulen ohne Schulabschluss. Bei allen Tests (Rechnen, Schreiben, Lesen) schneiden Bremer Kinder im Bundesvergleich am schlechtesten ab. In Förder- (früher Sonderschulen) ist Bremen personell so ausgezehrt, dass Kinder nur noch an vier Tagen „beschult“ werden können. Unsäglich. Bayern ( um das nicht zu vergessen) liegt bei Schulvergleichen häufig in der Spitzengruppe

Ein anderer Vergleich mit den Südstaatlern. Dort erhielten 2023 landesweit alle erfolgreichen Schulabsolventen einen Sommerpass – als Anerkennung für ihre Leistung. In Bremen hat der Senat hingegen 2022 und 2023 „FreiKarten“ an alle 120.000 Kinder und Jugendliche mit einem Guthaben von jeweils 60 Euro rausgehauen. Sogar Karussell durfte man damit fahren. Als Entschädigung für Corona-Einschränkungen. Kosten für beide Jahre: 14,4 Millionen Euro. Die sparsamen Bayern dürften sich – gelinde gesagt – doch sehr gewundert haben. Mit deren “Sommerpass” konnten die erfolgreichen Schulabgänger (und nur die) Museen kostenfrei besuchen und mit staatlichen Schiffen über einige Seen schippern.

Weiter in der Kurz-Aufzählung der Bremer Grausamkeiten: Hier werden unsinnige Straßen-Experimente (Martinistraße) mit einer Millionensumme „gefördert“. Oder aktuell die tippitoppi-Wall-Fahrbahn erneuert, damit eine neue (aber unverständliche) Streckenführung für Radfahrer korrigiert wird. Auch dafür kommen bayrische Steuerzahler (mit) auf.

Weiter geht’s im Schweinsgalopp. Bremen nimmt mehr Flüchtlinge auf, als es muss – ehrenvoll, aber nicht bezahlbar

Geld auszugeben ist bekanntlich leichter als zu sparen. Hier ein Stadtmusikantenhaus für 14,5  Millionen (im ersten Jahr), dort eine Parlamentsvergrößerung. Landesbeauftragte für Dies und Das samt Büro und Personal. 

Überhaupt die Bürgerschaft: Erst größer, dann höhere Diäten, demnächst noch mehr Mitarbeiter und mehr Geld für Auslandskontakte sowie „politische Bildung“ – die soll offenbar uns doofen Bürgern beibringen, was Demokratie bedeutet. Die neue Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer (SPD) ist kaltschnäuzig genug, ihr „Ding“ durchzuziehen. Sparen? Für sie und die meisten Abgeordneten ein Fremdwort.

Nennt sich so etwas „solide Haushaltsführung“?

Liebe Leserinnen und Leser, zum Beleg meiner These „Bremen haut das Geld anderer Leute zum Fenster raus“ einige wenige  Zahlen: 

Bremen erhielt 2022 rund 888 Millionen Euro aus dem Länderfinanzausgleich. Zusätzliche 400 Millionen steuerte der Bund als Sonderhilfe (jährlich bis 2030) bei. Bayern hat sich vom Agrar- zum Technologiestandort entwickelt und zahlt jährlich 9,9 Milliarden ein, Hessen und Baden-Württemberg steuern jeweils 3,3 Milliarden Euro bei. 

In Bremen wird gerne entgegnet: Bayern hat früher ja auch Geld aus dem LFA, und zwar auch aus Bremen, gekriegt. Stimmt. Aber: Bayern hat von 1950 bis 1987 (umgerechnet) insgesamt nur 3,4 Milliarden Euro aus dem Gemeinschaftstopf erhalten. Und hat daraus etwas gemacht. Bremen war tatsächlich sogenanntes Geberland. Dies änderte sich 1976 mit dem geänderten Gesetz zur „Zerlegung“ der Lohnsteuer. Seit Anfang der 1980er werden die Gehälter am Wohn- statt am Arbeitsort versteuert. Bremen mit seinen netto 120.000 Einpendlern guckt seitdem in die Röhre der roten Zahlen. Aus heutiger Sicht: Bremens Ja von 1976 war historisch einer der größten politischen Fehler.

Das Bundesverfassungsgericht hat Bremen zwar eine sogenannte Einwohnerveredelung von 135 Prozent zugestanden, bedeutet: Jeder der 684.864 Einwohner wird bei der Steuerverteilung durch den Bund wie 1,35 Menschen gezählt. Aber dies reicht nicht. Flächenländer unterstützen ihre Landeshauptstädte intern häufig aus gutem Grund mit Veredelungs-Faktoren von 1,6.

Beim Brutto-Inlands-Produkt (BIP) liegt Bremen unter den Bundesländern mit Hamburg vorne. Die Weser-Metropole ist zehntgrößter Industriestandort (Mercedes, Airbus, ArcelorMittal, Nahrungsindustrie etc). Bremens größtes Problem ist aber halt die geringe Einwohnerzahl. Diese Ziffer stellt für die Verteilung der vom Bund eingenommenen Steuern nämlich die Grundlage dar.

Die Finanzprobleme des kleinsten Bundeslandes schreien also nach einer leistungsbezogenen (BIP statt nach Kopfzahl bemessenen) Steuerverteilung – oder aber das Land muss Anschluss zu Niedersachsen bzw. zu einem Nordstaat mit Niedersachsen, Hamburg und anderen anstreben.

Dies jedoch werden schon Bremens Politiker und Verwaltungsspitzen zu verhindern wissen. Ein Großteil von ihnen und viele Behördenmitarbeiter leben nämlich von Bremens Selbstständigkeit ausgesprochen gut – auf jeden Fall besser als ohne den Status eines Bundeslandes.

Munter bleiben!

Herzlichst

Ihr Axel Schuller