Neuartige “Verkehrswende”: Amazon-Lieferwagen zuhauf… / BREPARK vergrault Kunden
Quizzfrage: Sie wollen ein bisschen shoppen. Besuchen Sie dafür a) die Bremer Innenstadt, oder steuern Sie b) gleich Dodenhof an? Variante b) weist im Vergleich gleich mehrere Vorteile auf: Sie stolpern über keine „Drogis“, werden nicht angebettelt und das Angebot ist Vielfalt pur. Ach ja, die Parkplätze sind auch noch kostenlos. Und in Bremen? Hier werden die Parkgebühren erhöht. Kurzum, man könnte sagen: Die Innenstadt wird als Einkaufsort systematisch hingerichtet. Übrigens: Ganz Bequeme wählen c) – und bestellen bei Amazon.
Bremen, wie es „sinkt“ und lacht: Statt – antizyklisch – die Parkgebühren zu senken/abzuschaffen, um endlich mehr Umland-Bewohner in die Geschäfte zu locken, wird hier noch ne Gebühren–Schippe draufgepackt. So haucht man einer welken Innenstadt nicht zwingend Lebenskraft ein.
Die städtische Parkhaus-Gesellschaft BREPARK (Eigentümer: Stadt Bremen) hat sich offenbar fest vorgenommen, weitere autofahrende Kunden zu vergraulen.
Die Parkgebühren wurden zum 1. Januar teilweise um bis zu 25 Prozent auf 1,50 Euro pro angefangenen halbe Stunde (Parkhaus Mitte) erhöht – gerade so, als sei die City ein blühender Ort. So viel Realitätsverlust musst du erst einmal aufbringen.
Nur am Rande, weil darüber ja bereits breit berichtet wurde: Die Bürgerweide wird während wirklich interessanter Konzerte und Messen kurzerhand zum Goldesel umfunktioniert. Je nach Veranstaltungs-Kategorie muss man pauschal 5, 10 oder sogar 15 Euro berappen.
Da spielt es für die Planer keine Rolle, dass Besucher aus Emden, Wilhelmshaven oder Aurich nach Event-Ende weder mit Bus und Bahn noch mit dem E-Bike gut nach Hause kommen. Sondern eben nur mit dem, ui je, bösen Auto – womöglich auch noch in Bremen gefertigt…
Der Oberhammer: Weder BREPARK noch Stadthalle/Messe haben ihre Kunden von der brutalen Preiserhöhung vorab informiert. Bis zum heutigen 7. Januar nicht. Das nenn ich bürgernahe Dienstleister – Glucks, haha…
Passt aber wiederum in die Reihe weiterer Kunden-„Annehmlichkeiten“ der BREPARK.
Im November 2023 waren im Parkhaus Mitte auf einen Schlag 500 der 933 Stellplätze ohne Vorwarnung abgesperrt worden, weil die Brandtüren nicht vorschriftsmäßig schlossen. Auf Druck des Handels funktionierten sie wenig später wieder.
Oder: Die BREPARK rühmt sich auf der Website ihrer Ladestellen für E-Autos.
Die gibt es tatsächlich. Aber einen beachtlichen Teil dieser Gerätschaften zieren seit Monaten kleine Schildchen (Fotos): „Dieser Ladepunkt wird in Kürze in Betrieb genommen. Wir bitten um Ihre Geduld. Ihre BREPARK.“
Vielleicht sollte die städtische Gesellschaft ihren Namen nicht länger (etwas großmäulig) in Großbuchstaben schreiben – senkt vielleicht auch die Service-Erwartungen.
“Bürgerschreck“-Senatorin Dr. Maike Schaefer (Grüne) hatte Bremen zum Ende ihrer Amtszeit noch die jetzige BREPARK-Chefin Katja Krause beschert. Nach deren zuvor beschriebenen dreimaligem Griff ins Planer-Klo würde ich auf die Verlängerung des GF-Vertrages keine Wette annehmen…
Genug der BREPARK-Probleme.
Bremen leidet unter einem viel größeren Manko. Der Grüne Bremer Ungeist – Auto bäh, Öffis sind das Non plus ultra – wabert trotz Schaefers “Abwahl” weiter durch die Stadt.
Wie verpeilt muss man sein, die Parkgebühr ausgerechnet in dem Parkhaus (Mitte) überproportional anzuheben, das in absehbarer Zeit dem Abriss geweiht ist? Begründung der BREPARK auf Nachfrage: „Na ja, das ist unser zentralstes Parkhaus.“
Man könnte auch sagen: Das Beliebteste. Und deshalb kommt es ja auch weg. Laut (zuletzt verfügbarem Geschäftsbericht) war das Parkhaus Mitte 2021 mit 364.060 „Parkvorgängen“ die am häufigsten angesteuerte BREPARK-Location.
Auf Platz 2 folgte das Presseparkhaus mit 284.221 Gästen. Sie erinnern bestimmt: Weil das Teil so beliebt ist, wurden Zu- und Abfahrt via nunmehr zweispurige Martinistraße erschwert. Und wenn der Brill, wie es noch im Verkehrsentwicklungsplan (VEP) nachzulesen ist, weiter „zurückgebaut“ wird, dann, ja dann werden wohl noch mehr Besucher aus dem Umland der Hansestadt endgültig den langen Rücken zeigen.
Da ich gerade im Zahlen-Rausch bin: Das Parkhaus am Brill (168.041 Kunden) soll als einziges weiter uneingeschränkt „leben“ – inkl. der irgendwann einfliegenden Tauben auf dem Obergeschoss.
Auf den Brill folgt in der Einstell-Hitparade die Garage am Dom mit 133.683 Fahrzeugen. Dieses Haus möchten die Innenstadt-Drangsaleure nur noch für Kurzzeitparker freigeben. Zur Abrundung der städtischen Planungs-Verwirrtheit passt die VEP-Absicht, die Dauerparker aus dem Presseparkhaus zu verdammen. So will man die Büro- und Handelsleute endlich zur „Verkehrswende“ zwingen.
Noch so ein Ding: Die Katharina-Garage am Katharinenklosterhof (125.649 Fahrzeuge) wird laut VEP ebenfalls entwidmet. Das heißt: Autos raus. Ist aber eigentlich auch konsequent, seitdem der Wall auf Schmalspur gesetzt wurde. Würde mich nicht wundern, wenn demnächst ein Ober-Kreativer dort die Einrichtung von Hörsälen für die juristische Fakultät (Landesbank) vorschlagen würde. Noch müssen die künftigen City-Studis ja im Stehen zuhören.
Zum Schluss: Das eine bedingt das andere. Die Menschen sind nicht so folgsam, wie sich die Verkehrswenden-Anbeter das wünschen. Ergo: Kommst du nicht schnell und bequem in die Mitte der City (aus dem Umland bevorzugt mit dem eigenen Auto), magst du den Ort der Konsum-Wünsche ziemlich rasch nicht mehr leiden. Dadurch schwindet der Umsatz in der Innenstadt. Kaufleute, die eigene Immobilien in 1a-Lagen besitzen, geben zuweilen ihr eigenes Geschäft auf und werden zu Vermietern.
Ist aber auch keine Garantie. Siehe beispielsweise Porzellan Henseler in der Sögestraße. Nachmieter Schuhhaus Meineke ist inzwischen ebenfalls raus. Nun steht der Laden in der Top-Einkaufsstraße leer. Und dies wiederum fördert zumindest nicht die Attraktivität der 1a-Lage bei den berühmtesten Schweinen der Stadt.
Die bequemsten unter uns Konsumenten denken schon gar nicht mehr an irgendeine City. Sie bleiben im behaglichen Zuhause und ordern online. Die Ware rollt – verrückt – meist schon am nächsten Tag in kleinen Lieferwagen an, die sich zuweilen vor den Behausungen dieser modernen Einkäufer schier stauen.
Hej, jetzt hab ich’s kapiert: Das ist in Wahrheit jene „Verkehrswende“, von der einige ideologisch-gestählte Politiker und Umwelt-Freaks mit verklärtem Blick schwärmen...
Munter bleiben!
Herzlichst
Ihr Axel Schuller
P.S.: Ich weiß: Wer den Einkauf mit gastronomischen Gaumenfreuden, einem Klassischen-Konzert– oder Theater-Besuch oder einfach einem “Menschen-aus-aller-Welt-gucken” verbinden möchte, ist in einer quirligen City besser aufgehoben. Doch, Achtung, die Manager m/w der Einkaufstempel an der Peripherie und im Umland lassen sich ebenfalls immer neue Unterhaltungs-Angebote einfallen. Bis hin zu Klassik-Flashmobs.
Auf den Punkt gebracht und mit gesundem Menschenverstand eigentlich leicht nachvollziehbar.
Ich wünsche dem Handel in der Innenstadt viel Kraft und Energie mit so viel destruktiven Rahmenbedingungen umzugehen und/oder vielleicht auch einmal endlich richtig mit guten Argumenten und Mut dagegen vorzugehen und sich dies nicht mehr bieten zu lassen.
Selbst die noch verbliebenen Besucher der Innenstadt sollten gemeinsam ein Interesse haben, diesen politischen Wahnsinn gegen eine lebendige Innenstadt, gegen Arbeitsplätze und damit auch gegen Steuerzahler, zu stoppen.
Die Handelskammer und die Gewerkschaft des Handels ist ebenfalls gefordert und beide halten sich bisher in meiner Wahrnehmung eher zurück.
Lieber Herr Schuller
Es ist aĺes gesagt und dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Vielen Dank lieber Axel Schuller!!!!
Bremens Innenstadt ist inzwischen fix und fertig. Da nützen auch angestrahlte Fassaden, Weltkulturerbe Rathaus, Böttcherstraße und Schlachte nichts mehr. Ein-Euro-Shops, angeklebte Schaufenster, mietfreie Läden in Bestlage, ein Kreisstadt-Warenangebot und teils sehr lustloses Personal werden den Absturz nur beschleunigen
Wer dann immer noch leidensfähiger Bremen-Kunde ist, wird von der Politik und den städtischen Gesellschaften nach Kräften drangsaliert. Zusätzlich läuft der geneigte Kunde Gefahr, angebettelt, von Drogis belästigt, beklaut und im Extremfall abgestochen zu werden. Weiche Faktoren wie angehobene BSAG-Preise (wenn Bahnen und Busse denn nach Fahrplan fahren) und Wegelagerer-Gebühren der Brepark sind die Sahne auf der fast ungenießbaren Torte..
Dass die Heerschar der regierungsseitigen Pressesprecher unser marodes Bremchen ganz toll verkaufen muss – geschenkt. Aber es passt zu dieser Stadt, dass selbst die Handelskammer Verständnis für die Autofahrer-Abzocke äußert. Und die Opposition? Seit gefühlt einem Jahrzehnt ein Totalausfall. Ein Bernd Neumann in der Hochform seiner besten Zeiten, hätte der Union reichlich Feuer unter dem Hintern gemacht.
Die wahre Opposition stimmt mit den Autoreifen ab. Sie fährt ohne zu Murren zu Dodenhof, in den Weserpark oder nach Oldenburg – von Hamburg ganz zu schweigen – und zeigt Verursachern der Bremen-Krise eine lange Nase. Wie schade um diese einst so stolze und großartige Stadt.
Es ist immer wieder interessant bis erschreckend wie die kleine Partei der Grünen mit schlappen 11,9% bei der letzten Bürgerschaftswahl im Mai letzten Jahres ihre ideologischen Ansichten in einer Weise durchsetzen kann, dass die Ansichten der Bevölkerungsmehrheit auch bei solch einschneidenden Themen wie dem Verkehr überhaupt keine Rolle mehr spielen.
Die Koalitionspartner nicken alles brav ab, die Opposition ist leider, leider kaum bis gar nicht wahrnehmbar, und die sich zur Wehr setzenden Bürgerinnen und Bürger werden mir nichts dir nichts ohne mit der Wimper zu zucken übergangen. Das nennt sich dann Bürgerbeteiligung. Bürgeranträge dürfen zwar gestellt werden, dümpeln dann aber mehrere Jahre in der der Behörde irgendwo rum und werden einfach liegen gelassen und nicht bearbeitet.
Diese Politik sorgt dafür, dass unsere Stadt immer unattraktiver wird, die Lebensqualität stetig sinkt und die Menschen sich zunehmend weniger ernst genommen fühlen.
Aber wie steht es in der Bremischen Verfassung, dem Wohle des Landes und seiner Bürgerinnen und Bürger soll das Handeln der Politik dienen.
Schönen Sonntag noch…
Danke, dass Du Dein Rentnerdasein damit verbringst, diese Dinge anhand von Zahlen zu verdeutlichen und einzuordnen. Hätten wir eine funktionierende Opposition, und nicht eine, die nur nach dem erhofften Koalitionspartner Grüne schielt, wäre es nicht nötig, dass sich Bürger mobilisieren müssen, um sich selbst gegen den nächsten Unsinn, der ihnen übergestülpt werden soll, zu wehren. Man fühlt sich an eine Szene aus “Robin Hood” erinnert, der Sheriff ist pleite, muss weitere Steuern erheben, die Bürger ächzen bereits, da kommt die nächste Abgabeforderung, und wird auch mit Gewalt durchgesetzt. Der Sheriff und seine Mannen schwelgen, die Leute hungern und frieren. Wo bleibt bloß Robin Hood?
Lieber Axel Schuller ! Ich kann mich nur wiederholen : Ich schäme mich, insbesondere außerhalb der Landesgrenzen, zu sagen, dass ich Bremer bin ! Diese katastrophale Politik hat diese einst schöne und stolze Stadt nicht verdient ! Aber was will man nach jahrzehntelanger SPD-Vorherrschaft eigentlich erwarten, insbesondere im Zusammenspiel mit den ideologisch
verirrten Grünen , die ja oft mit ihrem Veto die Senatspolitik bestimmen ?
Wie immer gut recherchiert und detailreich zusammengefasst. Vielen Dank. Es fehlt allerdings übergeordnet die Forderung nach einem schlüssigen GESAMTKONZEPT für eine Parkraumneuordnung in Bremen. Das es die nicht gibt zeigen die aufgezählten Einzelbeispiele der völlig unkoordinierten Maßnahmen in der Analyse; auch bezogen auf die Belebung der Bremer Innenstadt. Meine Frage zielt daher ab auf Parkgerechtigkeit, letztere Worthälfte eigentlich ein Lieblingswort der SPD. Also: Warum kassiert man jetzt noch mehr bei denen, die vorbildlich und legal ihr Fahrzeug im Parkhaus abstellen und nicht bei denen, die bspw. in Findorff als letzten Stadtteil an der Bürgerweide ohne Bewohnerparken täglich massenweise auch als FremdparkerInnen aufgesetzt auf den Gehwegen kostenlos ihre Fahrzeuge abstellen?
https://www.weser-kurier.de/bremen/politik/parken-in-bremer-parkhaeusern-und-auf-der-buergerweide-wird-teurer-doc7tjd9y172j9stpok2kq?fbclid=IwAR1521WfYoPrV4Tt_eYTnbWhoZp1qNRVBn9iC5nrtvbJKvLNp8qt1tOh7Qw#Echobox=1704283932
Statt einer schlüssigen Parkraumneuordnung leider seit Jahren konzeptionsloses Totalversagen und parteipolitische Taktikspielchen der politisch Verantwortlichen in Bremen, die durch konsequente Parkraumkontolle täglich unglaubliche Summen an Verwarngelder für Falschparken einnehmen könnten, aber in dieser Hinsicht offensichtlich seit Jahren keinen Plan haben. https://www.findorff-gleich-nebenan.de/spd-findorff-position-bewoherparken/
Lieber Axel Schuller,
der Wähler bekommt, was er bestellt hat! Auch das ist die unbequeme Wahrheit: die Bürger, die unter den (Un)Taten der Rot-Grün-Dunkelroten Koalition leiden, gehen ja nicht zu den Wahlen, um Änderungen herbeizuführen. Das liegt wohl auch daran, dass die CDU nach den Erfolg der letzten Wahl und dem danach folgenden undemokratischen Schauspiel der Grünen so geschockt und desorientiert ist, dass sie es nicht geschafft haben, sich innerhalb einer ganzen Legislaturperiode wieder zu erholen, neu aufzustellen und mit neuer Kraft weiterzuarbeiten. Die CDU in Bremen hat sich quasi selber abgeschafft. Statt zu sagen: “Jetzt erst recht!” haben sie aufgegeben. Und sich in leeres Lamentieren verloren. Über die FDP mag ich gar nicht schreiben. Und so wird einst wohl nur mehr das Märchen der Gebrüder Grimm “Die Bremer Stadtmusikanten” von einer stolzen Stadt berichten. Übrigens: Den wenigsten Bremern ist bewusst, dass diese Gesellen (wohl aus gutem Grund) nie in Bremen angekommen sind. Sie haben schon damals das gemacht, was man heute am besten macht: Bremen meiden. (Diesen Kommentar schreibe ich als Privatperson!)
Lieber Axel !
Einmal mehr hast Du die Dinge auf den Punkt gebracht.
Danke dafür.
Eine kleine Ergänzung habe ich noch: Natürlich sind es die Politker, die die falschen Entscheidungen treffen.
Aber treffen vielleicht auch die Wähler ebenso falsche Entscheidungen an der Wahlurne?
Jedes (Wahl-)Volk bekommt die Regierung die es verdient….
Manche Leute hofften auf Veränderungen nach der letzten Bürgerschaftswahl. Aber die SPD war bereits zuvor u.a. für den Abriss des Parkhauses Mitte, für das Verbot des aufgesetzten Parkens (schon vor den Gerichtsurteilen), für die Verengung der Martinistraße und die Verlegung der Straßenbahn dorthin, für die Radfahr-Premiumroute auf dem Osterdeich, für die sog. Rettung und stetige Aufnahme von Illegal eingereisten Personen, etc. Mit den selben Koalitionspartnern wird das munter fortgeführt, ob es mit der CDU nun wesentlich anders verlaufen würde, darf jedoch bezweifelt werden.
Die positiven und negativen Folgen politischer Entscheidungen sind meistens erst nach etlichen Jahren für Jeden deutlich sicht- und spürbar, die verursachenden Politiker:innen dann jedoch bereits Pensionäre oder in Erwartung dessen, und können nicht haftbar gemacht werden für ihre Entscheidungen, für was die Steuereinnahmen verwendet werden! Es geht nicht immer sogleich um 243 Mio-Euro (A. Scheuer), sondern in Bremen nur um die allseitige Lebensqualität der hiesigen Bevölkerung: Mit allem Drum und Dran – von der Wiege bis zur Bahre.
Das gilt es immer wieder einzufordern und genau hinzuschauen, wer was proklamiert und danach tatsächlich wie realisiert. Auf den Weser-Kurier dabei zu hoffen, ist wohl vergeblich, umso mehr ist der Blog von Axel Schuller als ein Instrument zur kritischen Beurteilung wichtig geworden, auch wenn man nicht bei allen Themen komplett zustimmen mag.
Man könnte doch gleich die Zufahrt zur Bremer City für Autos zusperren und die Sale-Angebote der Hamburger
Einkaufsgeschäfte, von Dodenhof und dem Weserpark mit dem Weser-Kurier den dann noch verbliebenen Abonnenten mit der Samstag-Ausgabe frühmorgens zusenden. Dann könnten wir viel Geld sparen, da wir dann auch gleichzeitig die Abgeordneten des Bremer Landtages, die Senatoren- und Staatsratsposten halbieren könnten. Der Bürgermeister könnte dann auch halbtags arbeiten… (Scherz!)
Ich wohne seit 49 Jahren in Stuhr und war Mitarbeiter einer in Syke erscheinenden Tageszeitung; für die ich über 30 Jahre in Bremen tätig war. 45 Jahre war Bremen kulturell wie wirtschaftlich (Theater, Glocke, Stadthalle, Bürgerpark) sowie die Geschäfte in der Obern- und Sögestraße) mein Schwerpunkt. Da ich aber vorzugsweise meinen PKW für den Besuch der Hansestadt benutze, habe ich das dank Maike Schäfer mehr oder weniger beendet. Ich möchte mich bei Axel Schuller für seine detaillierte Aufzählung der verfehlten Politik in Bremen ausdrücklich bedanken. Neben Oldenburg, Posthausen und Hamburg kann man selbst im Stuhrer Outletzentrum durchaus umfangreich shoppen und natürlich kostenlos parken…
Lieber Herr Schuller,
mit Ihrem Blog haben Sie deutlich mehr Leser verdient als derzeit spürbar. Danke für die jeweiligen investigativen Aufdeckungen.
Der Souverän ( das Volk) wählt die jeweilige Regierung und diese Regierung sollte dann dem Souverän dienen ( oder zumindest das Leben erleichtern) Wann haben wir diesen Ansatz das letzte Mal in Bremen gespürt? Ich kann mich nicht erinnern! Gibt es eigentlich noch eine Opposition in Bremen oder haben die sich nach der letzten Landtagswahl in Bremen alle auf ” ihr Altenteil” zurückgezogen? Nie war der Unmut der gesellschaftlichen Mitte größer als jetzt , nie war der Diskussionsbedarf bei brisanten Tagesthemen spürbarer. Also liebe Oppositionsparteien: Wenn sie nicht alle in Vergessenheit geraten wollen und das Wohl der Hansestadt Bremen auf dem Altar parteipolitischer Kungeleien riskieren , positionieren Sie sich jetzt. Mehr Fehler als die derzeitige Koalition können sie nicht machen. Das schafft doch Mut zu eigenen Taten.
Zur Bremer Innenstadt: Die aktuelle Situation birgt Chancen, sofern die Politik die jeweiligen Aktivitäten nicht fortwährend blockiert. Und analysieren Sie bitte alle ihr eigenes Kaufverhalten: Jeder Euro, den Sie im Internet ausgeben, fehlt dem Einzelhandel in der Innenstadt. Ja es ist unheimlich bequem, aber jedes Tun und Handeln hat nun einmal bedauerliche Konsequenzen. Es lohnt sich, beim nächsten “Klick im Warenkorb” mal hierüber nachzudenken.
Die Zeiten des mitorisierten Indiviualverkehrs sind vorbei, es klappt nicht (auch nicht mit 100% Elektro). Wer wie ich tgl. im Stau steht für den ist das evident. Und die Lösung sind nicht die gigantomanischen Abrisspläne der 60/70er SPD wie Mozarttrasse, liebe Autofahrer.
Lieber Herr Schuller!
Erst jetzt lese ich ihren richtigen Kommentar und kann ihm ebenso wie den vorherigen Kommentaren dazu nur zustimmen! Allerdings stelle ich mir und hier auch Ihnen und den anderen Kommentatoren die Frage, wieso im vergangenen Jahr und auch jetzt die Anzahl der Bremen Besucher stark gestiegen sind, wenn ich mich richtig erinnere sogar auf vor Corona Niveau! Es wäre einfach zu sagen, wenn die Verkehrspolitik Standort freundlicher wäre, wären die Besucher Zahlen noch mehr gestiegen! Sollte man nicht viel eher Maßnahmen zur Verbesserung der Situation benennen und dann auch angehen und umsetzen anstatt nur zu meckern! Der in Bremen regierende Senat kann jedenfalls auf die gestiegenen Besucherzahlen zurecht verweisen! Ihr Jürgen Roggemann