LINKE will uns ein X für ein U vormachen / Bremer Prof. bot Fakten für Guttenberg-Sturz

20.02.2024 8 Von Axel Schuller

Unfassbar: Es gibt immer wieder Leute, die uns ein X für ein U vormachen wollen. Dazu heute gleich zwei Beispiele, wie Tatsachen mal eben „neu definiert“ werden. Zum einen: Die Bremer LINKE will uns mit ihrem Post (oben) weismachen, dass der politisch nahezu übergriffige Gesamtpersonalrat des Landes in Wahrheit ein Opfer sei. Und zum anderen: Einige Kollegen meiner Zunft vergießen aktuell eimerweise Krokodilstränen zugunsten der Vize-Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung. So, als sei sie eine Unschuld vom Lande. Als Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg des Abschreibens überführt wurde, kannten meine Kollegen kein Pardon. Was viele vergessen haben: Grundlage für den Guttenberg-Sturz bildeten Aussagen eines Gelehrten der Uni Bremen.

Bleiben wir zunächst bei den Bremer LINKEN. Nachdem aufgeflogen war, dass der Gesamtpersonalrat im Rahmen einer Personalrätekonferenz darüber beraten wollte, wie man mit „Hass und Hetze“ durch Parlamentsneulinge wie Bündnis Deutschland umgehen wolle, stellen die Linken die Tatsachen jetzt einfach auf den Kopf. Ihr Post (s.o.) lautet: „Die rechtspopulistische Partei Bündnis Deutschland versucht, öffentlich Mitglieder des Gesamtpersonalrates einzuschüchtern„.

Sie als gut informierte Blog-Leser m/w wissen es natürlich besser: Siehe Faksimile des Einladungsschreibens bei bremensogesehen vom 13.2.24 „Gesamtpersonalrat des Landes leistet sich politische Entgleisung„.

Auf so eine Frechheit wie die LINKE musst du erstmal kommen; entweder Ausfluss marxistischer Dialektik oder aber einer spontanen Verblendung.

Der LINKE-Begleitext zum Post war übrigens noch ’nen Zacken schärfer. Da behaupten die Damen und Herren: „Wie … berichtet wurde, hetzen Mitglieder der rechtspopulistischen Partei BD gegen den GPR, nachdem dieser eine interne Veranstaltung plante, die über den Umgang mit rechten Strukturen in Bremen handeln sollte.“ Und weiter hieß es aus der LINKE-Dichterwerkstatt: „Es ist nicht hinzunehmen, dass BD den aktiven Mitgliedern durch öffentlichen Druck einen Maulkorb verpassen will. Wir stehen an der Seite des Personalrats.“

Ende des LINKE Heulsusen-Kommentars. Er ist fast so lang wie falsch – wie Sie ja dem Original-Einladungsschreiben des GPR entnehmen konnten.

Ein anderer Fall des Tatsachen-auf-den-Kopf-stellens: Die Vize-Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung, Dr.(?) Alexandra Föderl-Schmid, war dadurch ins Gerede gekommen, dass einige ihrer Texte teilweise – sagen wir mal – Übereinstimmungen mit Werken anderer Autoren aufwiesen. Dann wurde bekannt, dass sie es in ihrer Dissertation mit der Nennung/Nicht-Nennung von Quellen möglicherweise auch nicht immer so genau genommen hatte. Die Frau fühlte sich derart in der Enge, dass sie sich an einen Fluss in Ösi-Land flüchtete – und zum Glück – zwar stark unterkühlt – lebend gefunden wurde.

Dann traten die Super-Aufrechten auf die Bühne, also Mitglieder meiner Zunft. Es sei ja bezeichnend, gar abscheulich, dass ausgerechnet das „rechtspopulistische Portal Nius“ einen Wissenschaftler daran gesetzt habe, die Dr.-Arbeit der hochrangigen SZ-lerin auf mögliche Abschreibereien hin zu durchflöhen.

Von da an wurde kannenweise Mitleid über der Kollegin ausgegossen. Der offenbar einzige Grund: „Rechtspopulisten“ hatten recherchiert. Also: die falschen.

Erinnern wir uns mal kurz an den Rücktritt von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) Anfang 2011. Damals hatte Andreas Fischer-Lescano, Rechts-Wissenschaftler an der Universität Bremen, auffällige, wohl abgeschriebene Passagen in Guttenbergs Dissertation gefunden.

Darüber berichtete – Sie ahnen es bereits – als erste die Süddeutsche Zeitung. Dass Herr Fischer-Lescano (seit 2022 Prof. an der Uni Kassel) dem linken Lager zuzurechnen war, spielte keine Rolle. Als Linker gehört man aus Sicht (zu) vieler Journalisten offenbar per se zu den Guten.

Bevor Sie, liebe Leserschaft, jetzt grübeln, wie ich dazu komme, den Herrn Professor – salopp gesagt – den „linken Vögeln“ zuzurechnen: Fischer-Lescaco war 1992 wegen eines „Asylkompromisses“ aus der SPD ausgetreten. 2010 gehörte er zu den Gründern der links-ausgerichteten Denkfabrik „Institut Solidarische Moderne“. Außerdem engagiert er sich für die „Rosa-Luxemburg-Stiftung“, die als parteinahe Institution der LINKE versteht.

Wir lernen: Guttenberg war rechts, hat seine Entzauberung also verdient. Der Entdecker seines Treibens ist links – egal, ist schon gut so.

Föderl-Schmid ist in den Augen vieler Journalisten ’ne bemitleidenswerte Gute (obwohl sie abgeschrieben haben könnte), aber: Die Enthüller von „Nius“ sind schlecht – weil ja „Rechtspopulisten“.

Die woke Blase in unserem Land – der leider auch Journalisten zuzurechnen sind – findet es offenbar nur schändlich, wenn „rechts-populistische“ Kreise Recherchen anstellen. Sind Linke daran beteiligt, gefällt sich insbesondere auch die SZ in der Rolle des Anklägers.

Weshalb nehmen wir Normalo-Bürger es bloß so gelassen hin, dass ganz offen mit zweierlei Maß gemessen wird?

Munter bleiben!

Herzlichst

Ihr Axel Schuller 

P.S.: Noch ein kurzer Nachtrag zu den Bremer LINKEN: Ist es eigentlich sinnvoll, dass ausgerechnet der Landesvorsitzende Christoph Spehr (laut Weser-Kurier) beim jüngsten Parteitag auch die Leistungen des LINKEN Gesundheitsressorts lobt? Immerhin ist Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard seine Gefährtin. Die LINKE hat zwei Vorsitzende. Lobesworte für Bernhard könnte Spehr nun wirklich seiner Mit-Vorsitzenden Anna Fischer überlassen.

P.P.S.: Abschließend noch ein Tipp: Baumeister Karl H. Grabbe hat zum vorigen Blog-Beitrag vom 18.2.24 „Investor: Bremen als Labor…“ einen mega-interessanten Kommentar geschrieben. Der Gründer von „Interhomes“ rechnet darin vor, wie sehr sich lange Bearbeitungszeiten der Behörden und ständig neue Vorschriften auf den Preis eines Eigenheims auswirken. Prädikat: sehr lesenswert!