Weser-Kurier fummelt Motto der RAF-Demo zur distanzlosen Überschrift um
„Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ Ich hatte mir – ehrlich – ganz fest vorgenommen, so lange es irgendwie geht, zum Thema Weser-Kurier zu schweigen. Aber meine Finger hält es nicht länger von der Tastatur fern. Die montägliche Überschrift (18.3.) zur RAF-Demo in Vechta „Solidarität mit Daniela Klette“ – im WK wohlgemerkt ohne Anführungsstriche – hat mich fassungslos gemacht. Mein Gedanke: Jetzt ist die Redaktion völlig durchgeknallt.
Noch schlimmer als die Überschrift (in Wahrheit war es das Motto der Demo vorm Frauenknast in Vechta) habe ich das komplette Drumherum empfunden: Obwohl die Demo-Anmelderin eine Bremer Krankenschwester ist, obwohl die GeNo-Intensivschwester Betriebsrätin in Bremen ist, obwohl diese 2021 „Bremer Frau des Jahres“ war – stand der 1-Spalter im Niedersachsen-Ressort, auf Seite 12.
Gespür für eine ungeheuerliche Geschichte? – Fehlanzeige in diesem teilweise wirklich entsetzlichen Lokalblättchen.
Herrgott noch mal! Wer kümmert sich in dem Verlag endlich darum, dass die Redaktion wenigstens halbwegs normal funktioniert? Wollen die diesen teilweise Verwaltungs-Journalismus so lange treiben lassen, bis das Blatt wirtschaftlich endgültig in den Wicken landet?
Aktuell ist in allen Bremer Medien große Aufregung. Die GeNo hat ihre angeblich 70jährige Intensivschwester vom Dienst freigestellt. Rauswerfen war dem städtischen Unternehmen wohl zu riskant, weil: Wer Kranke versorgt, muss nicht zwingend stets die Verfassung unterm Arm tragen.
Der Betriebsrat des Klinikums Mitte hat der Frau den Status als freigestellte Betriebsrätin entzogen. Sie war eine der 5 von 19 Betriebsratsmitgliedern, die nicht mehr an Krankenbetten stehen musste.
Hätte die GeNo-Geschäftsführung sie nicht freigestellt, hätte Ariane Müller ab Montag wieder auf Station arbeiten müssen.
Wenn man in der taz nachliest, welch verquere Gedanken Müller und ihresgleichen im Zusammenhang mit der RAF geäußert haben, kann’s einem ganz anders werden.
Da äußerten die Demonstranten vor maximal 30 (!) Mitstreitern wirklich krudes Zeug. Die Stadtguerilla sei „Teil linker Politik und trotz ihrer Fehler ein Versuch, dieses verbrecherische System aus den Angeln zu heben“. Mit „verbrecherischem System“ ist wohlgemerkt nicht die RAF, sondern unser Staat gemeint. Müller soll die RAF-Frau Klette als „politische Gefangene“ bezeichnet haben. Und von der „Faschisierung der Gesellschaft“ – sorry – geschwafelt haben.
Mindestens genauso bemerkenswert finde ich, dass diese durch-und-durch linke Ideologin 2021 zur „Bremer Frau des Jahres“ gekürt wurde. Darauf hatte die FDP am Wochenende dankenswerterweise hingewiesen.
Zur Fairness gehört: Im Jahr 2021 hatte der „Landesfrauenrat Bremen“ neben Müller neun weitere Frauen als „Corona-Heldinnen“ ausgezeichnet.
Da fällt mir ein: Ich habe mich bereits in meiner aktiven Dienstzeit als Journalist stets gefragt, wo der Frauenrat bloß diese angeblichen Super-Vorbild-Frauen hergezaubert hat.
Man hatte häufig den Eindruck, dass die Frauentruppe teilweise verzweifelt nach Frauen gesucht hat, denen sie den Titel um den Hals hängen konnten.
2019 habe ich mich beispielsweise gefragt, weshalb sie den Verein belladonna, nicht aber Janina Marahrens-Hashagen ausgezeichnet haben. Die Unternehmerin war immerhin die erste Frau auf dem Chefstuhl der Handelskammer (Präses) und 2023 auch die erste weibliche Schafferin. Aber: Frau und Frau ist im Frauenrat offensichtlich nicht das gleiche.
Munter bleiben!
Herzlichst
Ihr Axel Schuller
Der Vorgang ist absolut skandalös! Bis in die bundesweit gelesene F.A.Z. steht Bremen wieder mal peinlich da. Der hiesige (fragwürdige) Landesfrauenrat ist aufgefordert, sich sofort, klar, deutlich und öffentlich wahrnehmbar zu distanzieren. Frau Klette war nicht nur ursprünglich politisch motiviert, sondern nach Ihrer RAF-Zeit eine ordinäre, hoch-gefährliche und absolut rücksichtslose Kriminelle, wie man bei XY-ungelöst eindrucksvoll mitansehen konnte. Und dann gaben umprofessionelle Einsatzkräfte bei der Festnahm ihr auch noch die erlaubte Chance, auf der eigenen Toilette die SIM-Karte ihres Mobiltelefon mit den aktuellen Kontaktdaten ihrer Komplizen runterzuspülen . . . Vieles kann und will man gar nicht mehr für wahr erachten! Ich glaube ungern aber zunehmend, dass wir bereits in einer echten ‚Bananenrepublik‘ angekommen sind.
Eine 70 jährige Intensivschwester ist auf Grund der Belastungen dort (psychisch, körperlich, und durch den Schichtdienst) eigentlich unvorstellbar – ein absolutes NoGo!! Warum war sie nicht schon längst in Rente? Naja, sie war freigestelltes BR-Mitglied, d.h. faktisch Büroarbeiterin. Das kann man natürlich mit 70 Jahren noch machen.
Aber wenn die Äußerungen stimmen, die hier zusammen getragen wurden, dann wäre früher ( in den 70igern ) gnadenlos Berufsverbot verhängt worden! Lebenslang!
Die Zeiten haben sich geändert! Früher war man auf dem rechten Auge blind – heute auf dem Linken. Und die Medien schauen nur nach rechts. 🙇♀️😖 insofern: kein Fall für den Verfassungsschutz!!
„Bremer Frau des Jahres“ 2021, Betriebsrätin in einem öffentlichen Bremer Unternehmen und geradezu offensive RAF.-Sympathisantin – das bitterste an dieser traurigen Dreifaltigkeit ist wohl, (abgesehen von der „Leistung“ unserer Qualitätszeitung), dass höchstwahrscheinlich republikweit niemand davon auch nur ansatzweise überrascht sein wird.
Da empfehle ich den Artikel in der FAZ :
Umarmung für Daniela
https://zeitung.faz.net/faz/politik/2024-03-18/06b927e0c85d9a1af56e5787c183e929?GEPC=s9
Ich habe ja schon in meinem letzten Kommentar dazu Stellung genommen. Ich frage mich wirklich, warum der WK dieser „Frau“ auch nur eine Zeile Platz einräumt
Wie tief will oder kann der Weser-Kurier noch sinken? Es macht mich geradezu fassungslos, wie eine Terroristen-Sympathisantin hofiert und freundlich begleitet wird. Weshalb unterbindet die Chefredakteurin derartige Fehlleistungen der Redaktion nicht gnadenlos. Silke Hellwig ist eine erstklassige Schreiberin, das hat sie über Jahre bewiesen. Silke Hellwig ist aber auch eine hoffnungslos überforderte Führungskraft. Das hat sie ebenfalls über Jahre bewiesen – schon die Kollegen bei Radio Bremen konnten ein Lied davon singen.
Doch zurück zur Terroristen-Versteherin Ariane Müller. Wie kann es angehen, dass eine 70-Jährige seit Jahren als freigestellte Betriebsrätin von einer landeseigenen Gesellschaft durchgefüttert wird, obwohl sie schon ewig in Rente sein müsste? Nun wird der armen, verfolgten Frau womöglich auch ein Denkmal gesetzt wie dem ach so bedauernswerten afrikanischen Drogenhändler. Hat mal jemand die Eltern von Drogentoten gefragt, wie sie über diejenigen denken, die dazu beigetragen haben, ihre Kinder ins Jenseits zu befördern? Hat mal jemand bei den RAF-Opfern und ihren Angehörigen nachgefragt, wie sie sich nach all den Jahren immer noch fühlen? Und dann müssen sie im Weser-Kurier die Überschrift „Solidarität mit Daniela Klette“ ertragen. Die Folgen für solche unfähigen Schreiberlinge zumindest beim Weser-Kurier – keine.